Modern sieht anders aus: Laptops, Tablets, W-LAN – alles Mangelware an vielen deutschen Schulen. Doch damit sollte jetzt Schluss sein. Die Bundes­re­gierung hat gemeinsam mit FDP und Grünen einen Digitalpakt beschlossen, mit dem der Bund bis zu fünf Milliarden Euro ab 2019 bereitstellen will. Damit die Computerräume nicht mehr wie Museen aussehen – und endlich auch überall das W-LAN funktioniert.

Weil Bildungspolitik bekanntlich Ländersache ist, ist dafür eine Grund­ge­setz­änderung nötig. Darauf hat sich im Bundestag eine ganz große Koalition aus CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen geeinigt.

Eigentlich prima, könnte man meinen. Doch genau gegen diese Grund­ge­setz­änderung laufen jetzt mehrere Bundesländer, darunter auch Hessen, Sturm und wollen sie im Bundesrat blockieren. Ministerpräsident Volker Bouffier und seine Kollegen haben plötzlich Angst, der Bund wolle Einfluss auf ihre Bildungspolitik nehmen.

Kurz: Nach jahrelangem Jammern, dass das Geld fehle, um die Schulen mit dringend benötigter moderner Technik auszustatten, sind die Länder jetzt sauer, dass der Bund das Geld geben will, dafür aber möglicherweise Be­ding­ung­en stellt.

Wenn der Digitalpakt wegen dieser Argumentation scheitert, wäre es eine Schande. Hinken deutsche Schulen bei der Digitalisierung doch längst deutlich hinterher – und blieben dann noch viel länger in der Kreidezeit gefangen.

Georg Kronenberg

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