Sie macht auf die Folgen aufmerksam, die der Bezug von Sozialleistungen auf die Betroffenen haben kann, und unterstützt mit dem Verein „Sanktionsfrei“ Leistungsbeziehende. Dafür erhält Helena Steinhaus am 12. Juni das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“.
Mit der Auszeichnung würdigen die Stadt Marburg und die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union (HU) das Eintreten von Helena Steinhaus für einen angstfreien Bezug von Sozialleistungen. Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter hat die Geschäftsführerin des Vereins „Sanktionsfrei“ in ihrer Jugend zeitweise selbst staatliche Leistungen – „Hartz IV“ – bezogen. Unermüdlich weist sie auf die Folgen hin, die Sanktionen, Stigmatisierung sowie die finanzielle Not für die Betroffenen, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld haben. Zudem unterstützt und berät der Verein „Sanktionsfrei“ Leistungsbeziehende juristisch und finanziell.
Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies und der Jury-Vorsitzende Egon Vaupel überreichen ihr das „Marburger Leuchtfeuer“ am 12. Juni während einer Feierstunde im Rathaus. Die Laudatio hält der Journalist und Aktivist Arne Semsrott. Er ist Projektleiter von „Frag den Staat“ und Gründer der Initiative „Freiheitsfonds“.
Steinhaus füge sich „hervorragend“ in die Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger ein, erklärt Egon Vaupel: „Sie macht da weiter, wo die Leuchtfeuer-Preisträgerin Inge Hannemann aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten musste.“ Gemeinsam mit ihr hat Steinhaus 2016 den Verein „Sanktionsfrei“ gegründet.
„Niemand sollte dafür herabgewürdigt werden, weil Unterstützung benötigt wird. Daher ist die Arbeit von Helena Steinhaus und dem Verein Sanktionsfrei so wichtig. Sie zeigen, was Solidarität wirklich bedeutet: Zusammengehörigkeit. Diejenigen, die gerade Hilfe benötigen, gehören nicht ausgegrenzt, sondern dazu. Das ist ein Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens“, sagt Thomas Spies.
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