In der Sitzung des Stadtparlaments am Freitag, den 29. August 2025, stellte das Marburger Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) Ergebnisse einer Umfrage vor. Diese sind nun online abrufbar.

Was brauchen junge Menschen? Was wünschen sie sich für ihr Leben in Marburg? Das wollte das KiJuPa wissen und hatte eine Umfrage gestartet. Die Idee dazu entstand 2023, nachdem der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz das Marburger KiJuPa besucht hatte und mit ihnen ins Gespräch kam. Im Sommer 2023 lief die Umfrage dann – und rund 2.250 junge Marburger*innen haben mitgemacht.

Mit Unterstützung der Philipps-Universität hat das KiJuPa die Umfrage dann auch selbst ausgewertet. Mit Prof. Dr. Ivo Züchner von der Erziehungswissenschaft und Philipp Klingler von der Politikdidaktik hatten die KiJuPaler*innen zwei Experten an ihrer Seite, die sie durch den Umfrage-Dschungel geführt, komplizierte Sachverhalte verständlich und klar vermittelt und allen einen wissenschaftlichen Crashkurs verpasst haben. Die Ergebnisse sind nun veröffentlicht und für alle Interessierten unter www.kijupa-marburg.de/umfrage einsehbar.

Hier gibt es ganz viel Meinung junger Menschen zu Themen wie Politik & Beteiligung, Schule & Bildung, Verkehr & Mobilität, Freizeit, Medien & Digitalisierung, Sicherheit, Diskriminierung sowie Zukunft. Die Ergebnisse bieten spannende Einblicke. So sind die meisten Kinder und Jugendlichen zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrem Internetzugang zuhause, wünschen sich aber zum Thema Social Media insbesondere mehr Infos zum Thema Sicherheit und Datenschutz. Im Bereich der Mobilität geben 67,9 Prozent der Schüler*innen an, dass sie auf den ÖPNV angewiesen sind – und je weiter sie von der Kernstadt entfernt wohnen, desto stärker sind sie auf den ÖPNV angewiesen. Rund 36 Prozent fühlen sich mit dem Fahrrad im Straßenverkehr sehr unsicher bis eher unsicher – aber fast 93 Prozent der Schüler*innen fühlen sich auf dem Schulweg eher sicher bis sehr sicher. Und: die Schüler*innen wünschen sich mehr Busse, weniger Elterntaxis und klare Regelungen zur Eindämmung sowie Verkehrsberuhigung vor den Schulen.

Im Bereich Schule & Bildung wünschen sich die Kinder und Jugendlichen bessere Toiletten und für ihre persönliche Zukunft einen stärkeren Fokus auf Themen wie Berufsorientierung, finanzielle Bildung und mentale Gesundheit. Außerdem sagen die jungen Menschen: Kommunalpolitik solle sichtbarer werden und für junge Menschen interessanter, es solle einen kontinuierlichen Dialog zwischen Politik und Jugend geben und Gäste aus Politik und Verwaltung sollten in einen attraktiveren Unterricht zur Kommunalpolitik eingeladen werden.

Hier wurde über die Vorstellung der Ergebnisse im Stadtparlament berichtet.

pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Jakub Zerdzicki auf Unsplash