Der Turm (auch Spiegelslustturm genannt) mitten im Wald gegenüber dem Schlossberg fällt Marburg-Besuchern stets ins Auge. Mitten auf den Lahnbergen tront er wie ein Wächter über Marburg: 1872 hatte ein Verein Geld gesammelt, um den Turm als Erinnerung an die Reichsgründung und den deutsch-französischen Krieg 1870/71 zu finanzieren. In der Nacht vom 12. auf den 13. März 1876 brachte ein Sturm den fast fertigen Turm zum Einsturz. Erst 14 Jahre später wurde das 34 Meter hohe Bauwerk fertiggestellt; die feierliche Einweihung fand am 2. September 1890 statt. Bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts war der Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Freiherr Spiegel zum Desenberg ließ hier 1828 einen Eisenpavillon aufstellen. Seit der Renovierung 2005 ist das “Turm-Café” wieder geöffnet, das von der Initiative “Mobilo e.V.” betrieben wird, die hier auch regelmäßig Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und kleine Ausstellungen organisiert. “Spiegelslust” liegt ein paar Meter weiter – ein weiterer heißer Tipp für Ausflügler. Im Sommer lässt sich hier mit leckerem Kuchen, Wein oder Weizenbier der tolle Ausblick aufs Tal und den gegenüberliegenden Schlossberg genießen.
Seit dem Elisabethjahr 2007 ziert ein besonderes Kunstwerk den Turm: ein stilisiertes Herz aus Leuchtröhren (von der Künstlerin Helmi Ohlhagen einer Verzierung am Portal der Elisabethkirche nachempfunden), kann per Anruf zum Leuchten gebracht werden (kostenpflichtige Telefonnummer: 09005/771207) und strahlt dann über die ganze Stadt. Anfangs umstritten, erfreut sich das Herz einer solchen Beliebtheit, dass es über das Jubiläumsjahr hinaus erhalten wird.

Kaiser-Wilhelm-Turm
Hermann-Bauer-Weg 2, 35043 Marburg • Tel.: 06421/682129
E-Mail: info[at]spiegelslustturm.de • Website: www.spiegelslustturm.de
Öffnungszeiten: Mo-Sa 13-18 Uhr, So- u. Feiertags 11-18 Uhr

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg