Im September startet das KFZ den 26. Marburger Kabarettherbst. Bis Dezember sorgen 15 Bühnenkünstler und -künstlerinnen für ein abwechslungsreiches Programm und eine ausgewogene Mischung aus klassischem, politischem und musikalischem Kabarett.
Über den Herbst hinweg wollen Jochen Malmsheimer, Nikita Miller, Suchtpotenzial, Katie Freudenschuss, Nessi Tausendschön, Filiz Tasdan, Maddin Schneider, Simon & Jan, Carmela de Feo ist La Signora, Luise Kinseher, Eva Karl Faltermeier, Christoph Sieber, Stefan Waghubinger, Rainald Grebe und Jürgen Becker den Saal zum Lachen und das Publikum Nachdenken bringen.
Bereits am 6. September eröffnete Jochen Malmsheimer mit seinem Programm „Statt wesentlich die Welt bewegt, hab’ ich wohl nur das Meer gepflügt… – ein Rigorosum sondershausen“ den Marburger Kabarettherbst und stellte große und mittelgroße Fragen über allerlei Absonderlichkeiten.
Am 19. September wird Kabarettist Nikita Miller das Beste aus den beiden Kulturen Deutsch und Sowjet vorstellen, mit all ihren Schönheiten, Vielfalt, Marotten und Unannehmlichkeiten – und zeigen, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind.
Weiter geht es am 29. September mit Suchtpotenzial. Das weibliche Comedy-Duo steht seit zehn Jahren gemeinsam auf der Bühne. Mit dem Programm „Bällebad Forever“ feiert das musikalische Duo genau das: zehn Jahre „Titten, Tasten, Temperamente“.
Am 4. Oktober präsentiert Katie Freudenschuss dann ihr Programm „Nichts bleibt wie es wird“, eine abwechslungsreiche Mischung aus Kabarett, eigenen Songs, Stand-Up und Improvisationen. Musikalisch vielfältig, versteht sie es, die großen und kleinen Begegnungen und Begebenheiten in Worte oder Weisen zu fassen. Das ist berührend und lustig, melancholisch und böse.
Es folgt am 11. Oktober Nessi Tausendschön. Sie geht der Frage nach, was Politikerinnen, die Hobbyvirologen, die Kassiererinnen und die Fußballer seit langem so tun. Und kommt zum Schluss: „Rumeiern“. So heißt auch ihr aktuelles Programm, in dem es witzig und vielleicht auch ein bisschen traurig wird.
Die bereits ausverkaufte Veranstaltung von Filiz Tasdan findet am 17. Oktober statt. Mit ihrer Beobachtungsgabe, ihrem Timing und ihren ausgeklügelten Jokes gehört Filiz Tasdan zur Top-Riege der deutschen Stand Up-Szene. Zwischen derben Punchlines und scharfen Analysen schlängelt sich die Berlinerin durch ihre Shows, schlägt den Bogen von einfachen Fantastereien zu einer ballernden Abschlusspointe.
Der hessische Comedian Maddin Schneider serviert seinen heimatlichen Zuschauern am 25. Oktober Comedy-Leckerbissen in verschiedenen Variationen für jeden Geschmack. Wie gewohnt zieht er dabei alle mimischen Register, wodurch Stand Ups, Texte aus seinen Büchern oder hessische Swing Songs eine besondere Würze bekommen.
In ihrem neuen Programm „Das Beste” präsentieren Simon & Jan am 2. November ebendieses aus 18 wilden Liedermacherjahren, und zwar ungeschminkt und unzensiert. Am Anfang waren da zwei Gitarren und zwei Stimmen. Dann kam die Loopstation. Der Beat. Das Orchester. Sowie Auszeichnungen mit nahezu allen Kabarettpreisen im deutschsprachigen Raum.
Am 8. November besucht Carmela De Feo als La Signora, die komischste Raupe in der deutschen Comedy- und Kabarettszene, mit neuem Programm auf der KFZ-Bühne, mit einer Feier des Lebens, der Lust und der italienischen Leidenschaft. La Signora, die Fachärztin für Herzschmerz, das Abführmittel bei Sorgen, die Tablette gegen schlechte Laune und die erste Hilfe bei Trübsal, fegt den Ballast der alltäglichen Sorgen, Ängste und Zweifel hinweg – als die einzige Echte unter all den falschen Fuffzigern: groß! blond! erfolgreich!
Mit ihrem Programm „Wände streichen. Segel setzen“ begibt sich Luise Kinseher am 15. November auf neue, waghalsige Kabarett-Expedition in die Weiten der menschlichen Seele. Denn die Erde ist vollständig erforscht, vermessen und durchnummeriert, doch wir haben etwas übersehen: Uns selbst.
Am 22. November dürfen sich die Besucher auf Eva Karl Faltermeier und auf eine amüsante Fahrt durch die Irrungen des Lebens freuen. Faltermeier findet in ihrem Programm „Taxi. Uhr läuft“ heraus, wo wir abgeholt werden wollen, wohin die Fahrt geht und was sie uns kostet.
Für Christoph Sieber ist am 30. November die Welt voller Katastrophenmeldungen. Da ist es richtig und wichtig, dass einer gegen den Irrsinn anspielt. In einer Welt der Untergangsszenarien stellt Sieber klar: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Ende siegt der Humor. Aufgeben ist keine Option. Nichts macht politisches Kabarett mehr aus, als gemeinsam zu lachen, zu klagen, zu weinen und nachher im Foyer zusammen ein Bier zu trinken im Wissen: Es geht weiter.
Stefan Waghubinger fragt am 5. Dezember „Hab` ich euch das schon erzählt?“ Er präsentiert das Beste aus 15 Jahren und neue Katastrophen: Philosophisches Granteln und liebevolle Gemeinheiten. Die besten Geschichten, für die man die Kunstfigur liebt, werden noch einmal erzählt und mit neuen Anekdoten und Erklärungsversuchungen zu einer Achterbahn der Gefühle verschraubt.
Am 12. Dezember liest Rainald Grebe aus seiner Autobiografie. Schonungslos erzählt er von Herkunft und Abgründen, von seinen Leidenschaften und Abstürzen, Affären und Süchten, vom neuen Leben in Brandenburg. Musik darf selbstverständlich auch nicht fehlen, und eindeutige Beweise: die exklusiven Fotos aus Grebes Privatarchiv.
Zum Abschluss des 26. Marburger Kabarettherbstes wird Jürgen Becker am 19. Dezember auf der Bühne stehen. Ein Kabarettprogramm, wie es noch keines gab: Politik, Platten, Protest und Pointen werden als Radioshow auf der Bühne live gemischt: Man taucht satirisch tief in die Soundfiles der bewegten Jugend und rettet damit am Ende sogar die Zukunft.
pe/MiA