Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag die Übernahme des insolventen DRK-Krankenhauses in Biedenkopf zum 1. Januar 2026.

Damit kann der Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 26. September die endgültige Entscheidung zur Übernahme des Krankenhauses fällen. Teil dieses Beschlusses soll dann, neben der Übernahme des Krankenhauses, auch die Gründung zweier Unternehmen sein: Eine Krankenhausbetriebsgesellschaft, die als gemeinnützige GmbH den eigentlichen Klinikbetrieb organisiert, und eine Immobilien-Besitzgesellschaft, die sich als Eigenbetrieb des Kreises um die Gebäude und Grundstücke des Krankenhauses kümmert.

„Mit dem Beschluss des Kreisausschusses haben wir einen ganz wichtigen, weiteren Schritt getan. Das ist eine sehr gute Nachricht für die Mitarbeitenden des Krankenhauses und auch für die Menschen, die im Einzugsbereich der Klinik leben“, sagt Landrat Jens Womelsdorf, von dem der Vorschlag zur Übernahme stammt.

Womelsdorf: „Damit kommen wir unserem gemeinsamen Ziel der Übernahme des Krankenhauses und der Transformation in eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung am Standort Biedenkopf, die vernetzt sowie in wirtschaftlich und medizinisch-pflegerische tragfähige Strukturen eingebettet ist, ein entscheidendes Stück näher. Wir befinden uns jetzt tatsächlich auf der Zielgeraden. Die Anstrengungen der zurückliegenden Wochen und Monate haben sich gelohnt – und wir haben Wort gehalten. Jetzt geht es wirklich los!“

Hintergrund

Das DRK-Krankenhaus kämpft seit Herbst 2023 ums Überleben. Dabei stellte sich die gesamte Region hinter das 113-Betten-Haus, das zugleich Lehrkrankenhaus für die Philipps-Universität ist. März 2024 hatten Landrat und Bürgermeister eine Petition mit 67.000 Unterschriften im Bundesgesundheitsministerium übergeben. Ein Verbund aus mehr als 500 Ärzten schlug ein Modellprojekt in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg vor. In Demonstrationen setzten sich die Menschen für den Erhalt des Krankenhauses ein. 

Um eine Schließung abzuwenden, unterstützte der Landkreis das Krankenhaus bereits mit Zuschüssen von mehr als fünf Millionen Euro, mit denen die Verluste ausgeglichen werden. 

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Gesa Coordes