Podiumsgespräch, Lesung und Workshops am Samstag, den 4. November.

Die Stadt Marburg lädt zusammen mit dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ zu einem Aktionstag am Samstag, den 4. November, ins Marburger Rathaus ein. In unterschiedlichen Veranstaltungsformen werden Sexismus in der Arbeitswelt, im öffentlichen Raum und im Sport beleuchtet und gezeigt, wie man
ihm begegnen kann. Als Referentin eingeladen ist unter anderem die ehemalige Fußball-Welttorhüterin, Olympiasiegerin und Europameisterin Almuth Schult. Autorin Hannah Klümper liest aus ihrem Buch „CatCalls – auch Worte sind Belästigung“.

„Viele Menschen erfahren im Alltag aufgrund ihres Geschlechts Herabwürdigungen, Belästigungen und Grenzverletzungen, zum Beispiel auf der Straße, in der Freizeit oder am Arbeitsplatz. Diese müssen als das benannt werden, was sie sind: Formen von Sexismus“, sagt Stadträtin Kirsten Dinnebier. Es sei eine gemeinsame Aufgabe der Gesellschaft, alle Formen von Sexismus und sexueller Belästigung zu bekämpfen und Betroffene wirkungsvoll zu unterstützen. „Die Formen von Sexismus sind so vielfältig wie die Orte, an denen er erlebt wird. Der breite Fokus des Aktionstags zeigt daher eindrücklich, dass ein gemeinsamer Handlungsbedarf besteht“, unterstreicht Stefanie Lohaus, die das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ leitet.

Verschiedene Perspektiven durch Fachinputs und Workshops

Los geht der Aktionstag um 10 Uhr im Historischen Saal des Marburger Rathauses mit den Grußworten von Stadträtin Kirsten Dinnebier und Martina von Bassewitz, Referatsleiterin im Bundesfamilienministerium. Im Anschluss spricht Fußballtorhüterin Almuth Schult über Sexismus und Gleichstellung im Fußball. Weitere Sichtweisen auf Formen von Sexismus zeigen Autor Fikri Anıl Altıntaş, die Journalistin Khola Maryam Hübsch und Doris Kroll vom Verein Wendo Marburg auf. Durch das Gespräch führt Moderatorin Prasanna Oommen.

Von 11.45 Uhr bis 13 Uhr findet die Fachinput-Phase statt – mit einer Lesung und Gesprächen zu Sexismus am Arbeitsplatz, Sexismus im öffentlichen Raum und Sexismus im Sport. Bei der Lesung von Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Hannah Klümper aus ihrem Buch „CatCalls – Auch Worte sind Belästigung“ geht es um die Fragen, wo Sexismus im öffentlichen Raum vorkommt, wer davon betroffen ist, und wie sich dagegen behauptet werden kann. Dazu gibt es von Katharina Völsch von der Stabsstelle Antidiskriminierung und Diversität an der Philipps-Universität Marburg und Johannes Maaser vom Projekt „EinSicht – Marburg gegen Gewalt“ der Stadt Marburg. Julia Hollnagel, Pressesprecherin des Vereins Athleten Deutschland, gibt einen Einblick über Sexismus im Spitzen- und Breitensport. Am darauffolgenden Austausch in lockerer Runde nehmen die Fußballerin und Olympiasiegerin Almuth Schult, Spielerinnen der 1. Bundesliga der Basketballmannschaft BC Marburg und detox identity teil. Die Moderation übernimmt Dr. Almut Sülzle von der Kompetenzgruppe für Fankulturen und Sportbezogene Soziale Arbeit gGmbH.

In der Workshop-Phase von 13.45 bis 15.15 Uhr werden die Fachinputs weiter vertieft. Der Frauennotruf Marburg setzt sich dabei mit den Fragen auseinander: „Welche Rolle spielt Sexismus am Arbeitsplatz? Was sind betriebliche Strategien gegen ihn und welche Pflichten haben Arbeitgeber*innen?“ Dabei werden die beiden Intendantinnen des hessischen Landestheaters Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß ihre Erfahrungen in den Workshop einbringen. Zudem gibt es einen Workshop zu feministischer Selbstbehauptung im öffentlichen Raum für Frauen, Lesben, Inter, Trans und Agender-Personen (FLINTA*) mit Wendo Marburg sowie einen Workshop mit pro familia Marburg zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport.


Die Teilnahme an dem Aktionstag am 4. November im Rathaus ist kostenfrei. Die Anmeldung ist bis Mittwoch, 1. November, möglich, mit einer E-Mail an gleichberechtigungsreferat@marburg-stadt.de. Weitere Informationen zum Programm sowie ein Anmeldeformular finden sich auf der Website der Stadt Marburg unter www.marburg.de/AktionstagGegenSexismus.

pe/kro

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