Am Samstag (8. März) eröffnet im Rathaus die Wanderausstellung „Rosa Winkel“. Sie zeigt, wie schwule Männer in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora gequält und ermordet wurden.
Im Mittelpunkt stehen die Lebens- und Arbeitsbedingungen der rund 700 Männer, die von den Nazis in die beiden Konzentrationslager verschleppt wurden und dort mit dem rosa Winkel gekennzeichnet wurden. Die meisten mussten dort schwere Zwangsarbeit im Steinbruch leisten und rangierten in der Hierarchie unter KZ-Häftlingen weit unten. Nur die Hälfte von ihnen überlebte den Terror. Gleichzeitig macht die Ausstellung deutlich, dass die Diskriminierung nach 1945 keinesfalls endete: In der BRD galt noch bis 1994 der Paragraf 175, der sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Zudem wurde homosexuellen Opfern der Gewaltherrschaft die Anerkennung für ihr Leid lange verwehrt.
Konzipiert wurde die Ausstellung von Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Auf Initiative des Vereins Tuntonia, dem Allgemeinen Studierendenausschusses der Philipps-Uni Marburg (AStA) und des Magistrats kommt sie nun ins Marburger Rathaus, wo sie bis zum 7. Mai zu sehen sein wird. Die Eröffnungsfeier findet am kommenden Samstag um 16 Uhr im historischen Rathaussaal statt.
pe/LB