Das Landeskriminalamt (LKA) Hessen hat kürzlich 88 Wohnungen und Häuser in ganz Hessen durchsucht – auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Unter anderem steht der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendliche im Raum.

In Hessen hat vergangene Woche eine Razzia gegen Pädokriminalität stattgefunden. Im Fokus der Ermittlungen stehen insgesamt 91 Personen. Die Staatsanwaltschaft Hessen verdächtigt sechs von ihnen, Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Die Ermittler werfen den restlichen 85 Beschuldigten vor, Kinder- und Jugendpornografie erworben, besessen oder verbreitet zu haben.

Insgesamt konnten die Beamten 392 verschiedene Datenträger sicherstellen, als sie die Räume der Beschuldigten durchsuchten. Darunter befanden sich 110 Smartphones, 65 Computer und Laptops sowie 50 USB-Sticks. Wie das Landeskriminalamt mitteilt, werden die Datenträger nun digitalforensisch aufbereitet – dabei sichten die Ermittler*innen sämtliche Bilder und Videos, um sie etwa auf weitere Ermittlungsansätze hin zu prüfen.
Die Beschuldigten sind im Alter von 15 bis 65 Jahren. Unter ihnen befinden sich 87 Männer und vier Frauen. Sieben Personen verstießen zudem gegen das Waffengesetz, zwei gegen das Betäubungsmittelgesetz und eine gegen das Arzneimittelgesetz. An dem Einsatz beteiligten sich 320 Einsatzkräfte.

Neben Marburg-Biedenkopf fand der Einsatz auch in zahlreichen anderen hessischen Regionen statt. So durchsuchten die Beamten Häuser und Wohnungen in den Städten Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Hanau, Kassel, Offenbach sowie Wiesbaden, außerdem in den Landkreisen Hochtaunuskreis, Biedenkopf, Fulda, Gießen, Hersfeld-Rothenburg, Kassel, Limburg-Weilburg, Waldeck-Frankenberg, Lahn-Dill-Kreis, Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Offenbach, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Rheingau-Taunus-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis, Vogelsbergkreis und Wetteraukreis.

Es ist nicht der erste Einsatz gegen Pädokriminalität, den das Landeskriminalamt in diesem Jahr durchführt. Bereits im Juni durchsuchten die Beamten 75 Wohungen. Um gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorzugehen, hat das Hessische Innenministerium im Oktober 2020 die sogenannte BAO FOKUS Leben gerufen. Die Gruppe hat seitdem 72 Haftbefehle vollstreckt, 1.991 Beschuldigte erkennungsdienstlich behandelt und 70.794 Datenträger sichergestellt.

LB/pe

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