Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß noch bis Sommer 2028 am Hessischen Landestheater Marburg (HLTM). Dort erhöhen Stadt und Land zudem den Jahresetat kräftig.

Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß bleiben mindestens für fünf weitere Jahre Intendantinnen des Hessischen Landestheaters Marburg (HLTM). Der Vertrag der beiden seit 2018 amtierenden Intendantinnen ist vom Land Hessen und der Stadt Marburg als Gesellschafter des Landestheaters bis Sommer 2028 verlängert worden. Außerdem haben Stadt und Land die finanzielle Förderung des Theaters weiter erhöht. Damit beträgt der Jahresetat nun rund 5,6 Millionen Euro, eine Million mehr als noch 2019.

„Wir freuen uns sehr, dass die Arbeit aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Künstlerinnen und Künstler, die das HLTM zu dem machen, was es ist, mit dieser Verlängerung gewürdigt wird“, kommentieren die Intendantinnen Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß. „Ohne die große Kreativität und die vielen engagierten Menschen des HLTM wäre unsere Vision eines Theaterlabors der Gegenwart und Zukunft nicht denkbar.“ Die Förderung von Autorinnen und Autoren, die Ausbildung des Theaternachwuchses, internationale Vernetzung und Ensemblespiel für alle Menschen und Altersstufen auf höchstem Niveau seien auch in Zukunft wesentliche Eckpunkte ihrer Programmatik, sagten die Intendantinnen.

Im Zuge der Gespräche zur Vertragsverlängerung haben sich Land, Stadt und Intendantinnen auf einen „Letter of Intent“ zur strukturellen Weiterentwicklung des Landestheaters verständigt. Konkret bedeutet dies, es gibt mehr Geld: Land und Stadt werden von diesem Jahr an die Förderung um weitere 406.000 Euro erhöhen. 240.000 Euro davon kommen vom Land, der Rest von der Stadt. Bereits vor zwei Jahren war in einem ersten Schritt die finanzielle Ausstattung des Hauses um rund 600.000 Euro angehoben worden – im Vergleich zu 2019 wurde somit nun eine Verbesserung um rund eine Million Euro erreicht.

Mit dem zusätzlichen Geld soll die Bezahlung der Beschäftigten verbessert und neue Stellen etwa in der Theaterpädagogik und in der Gastspiel-Organisation geschaffen werden. Geld soll auch in die Digitalisierung fließen und zur Kompensation von gestiegenen Materialpreisen genutzt werden. Außerdem sind bauliche Veränderungen für eine bessere Arbeitssituation geplant.
In puncto bauliche Veränderungen ist mittelfristig freilich noch Größeres geplant: In dem auf acht Jahre ausgelegten Investitionsplan für Marburg, den Rathauschef und Kämmerer Thomas Spies im Januar vorgestellt hat, ist auch der Bau einer neuen Spielstätte für das Landestheater vorgesehen. Spies geht davon aus, dass das Stadtparlament noch in der aktuellen Wahlperiode über einen Standort entscheidet.

Das Hessische Landestheater Marburg

…ist das einzige Landestheater in Hessen. Landestheater haben im öffentlichen Bühnenwesen den besonderen Auftrag, neben ihrer Sitzstadt vor allem den ländlichen Raum des Bundeslandes und die Städte ohne eigenes Ensembletheater mit hochwertiger Darstellender Kunst zu versorgen.
Getragen wird das Hessische Landestheater Marburg vom Land und der Stadt Marburg. Mit 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügt es über vier feste Spielstätten (Großes und Kleines Tasch im Theater am Schwanhof, Erwin-Piscator-Haus, Schlossparkbühne). Geleitet wird das HLTM seit der Spielzeit 2018/2019 von den regieführenden Intendantinnen Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß. Beide wurden für ihre Arbeit in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet, das HLTM bekam zudem den Preis der Deutschen Theaterverlage verliehen.

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg | Marbuch Verlag GmbH