Hundesteuer und Kitagebühren steigen nun auch in Marburg.

Nachdem die Kinderbetreuung in Marburg jahrelang so günstig wie in kaum einer anderen hessischen Stadt war, steigen die Gebühren nun auch in der Universitätsstadt. Das hat das Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Zugleich werden Schwimmbäder und Hunde teurer.

Deutliche Gebührenerhöhungen in der Kinderbetreuung

Kinderbetreuung: Ab 1. April 2026 zahlen Eltern für eine achtstündige Betreuung ihres Kindergartenkindes 60 Euro, bei zehn Stunden sind es 120 Euro pro Monat. Die Kosten für die Krippenplätze steigen je nach Dauer der Betreuung auf 120 bis 195 Euro. Für Geringverdiener soll es Befreiungen oder Ermäßigungen geben. Zum 1. Januar steigt zudem der seit 17 Jahren nicht mehr angehobene Beitrag für die Verpflegung der Kinder, die in den Kitas Mittag essen.

Damit sind die Marburger Kitas nach wie vor deutlich billiger als etwa die Betreuungseinrichtungen in Cölbe, wo der Krippenplatz ab 1. Januar 330 Euro kostet. Aufs Jahr gerechnet müssen Eltern in Cölbe damit knapp 4000 Euro zahlen, in Marburg hingegen auch nach der Erhöhung nur 2340 Euro. Bis 2029 sollen die Kosten in der Nachbargemeinde sogar auf 360 Euro steigen. Und die ganztägige Betreuung der Kindergartenkinder ist mit 144 Euro auch deutlich teurer als in Marburg.

Auch in Wetter zahlen Eltern mehr, wenn sie ihr Kleinkind in die Krippe geben. Es kostet zwischen 168 und 224 Euro. In Gladenbach liegt der Betrag für Krippenkinder zwischen 165 und 225 Euro. In Bad Endbach sollen die Gebühren auf 150 bis 200 Euro steigen. Allerdings sollen auch in Marburg die Krippengebühren in den Folgejahren schrittweise weiter angehoben werden, sodass sie 2028 bei 150 bis 260 Euro liegen.

Höhere Kosten für Hunde und Schwimmbäder

Hunde: Die Hundesteuer klettert auf 80 Euro (bislang 60) für den ersten Hund, 130 Euro (bislang 66) für den zweiten Hund sowie 160 Euro (bislang 72) für jeden weiteren Hund. Wer einen gefährlichen Hund hält, muss 500 Euro zahlen. Die Hundesteuer war seit 1999 nicht verändert worden. Dadurch lag Marburg deutlich unter dem hessischen Durchschnitt. Die Stadt erhofft sich von der Erhöhung zusätzliche Einnahmen in Höhe von 100.000 Euro.

Schwimmbäder: Erwachsene, die das Hallenbad Aquamar besuchen, müssen ab 1. Januar sechs Euro für zwei Stunden und acht Euro für vier Stunden zahlen. Das ist 1,50 Euro teurer als bislang. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche verändert sich zum Teil. Mehr kostet es auch für Familien, die in Zukunft 15 Euro (bislang 13) für vier Stunden und 20 Euro (bislang 14,50) für den ganzen Tag zahlen. Der Tagestarif für die Sauna einschließlich Schwimmhallennutzung steigt von 14 auf 18 Euro. Im Freibad zahlen Erwachsene in Zukunft vier anstelle von 3,50 Euro. Im Hallenbad Wehrda wird der Tageseintritt im Durchschnitt um 50 Cent teurer.

Die Gebühren der städtischen Bäder steigen damit erstmals seit zehn Jahren. Laut Stadtverwaltung lagen sie im Aquamar damit bei nur etwa 50 Prozent des Durchschnitts. Sie erhofft sich nun Mehreinnahmen in Höhe von 400.000 Euro.

gec

Bilder mit freundlicher Genehmigung von StephenCh für Pixabay und Stefanie Ingerwesen, Stadt Marburg