… kalt. Alles weiß. Alles öd. Auf Dauer – und erst recht bei bedecktem Himmel – kann einem der ungewohnte Schneewinter mit seinen graphischen Überzeichnungen von Welt und Dingen und strenger Schwarzweißreduktion gehörig auf den Keks gehen.

Deswegen: Scheiß auf existenzialistische Allüren. Bringen Sie Farbe zurück. Malen Sie’n Bild. Vielleicht mal wieder mit Fingerfarben? Kochen Sie was Buntes. Mit Tomaten, Paprika, Möhren.Häkeln Sie ein Paar Topflappen aus den allerkribbeligsten Wollresten, die sich finden lassen. Kombinieren Sie den rettungswestengelben Kapuzenpullover mit der resedagrünen Wollmütze. Wechseln Sie die Lektüre, lassen Sie Bleiwüsten hinter sich. Beginnen Sie mit einfachen RAL-Tafeln und lesen sich durch bis zu Pantone-Farbkatalogen. Ja, lackieren Sie meinetwegen auch die Fingernägel. Lernen Sie, farbig zu träumen. Servieren Sie glutrot schillernde italienische Aperitifs und giftiggrüne Götterspeise. Und selbst wenn momentan eher die Eisblumen blühen und der Valentinstag (14.2.) vermutlich auch noch von den Nazis erfunden wurde: Schmücken Sie Ihr Heim mit Blumen, Blumen, Blumen. Aber vermeiden Sie Stiehlblüthen.

Michael Arlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von Michael Arlt