Wöchentliches Update: In der Talsohle – Marburg-Biedenkopf hat die niedrigste Inzidenz in Hessen.
Betrachtet man nur die Inzidenz, sieht es im Landkreis Marburg-Biedenkopf richtig gut aus. Mit einem Wert von 100 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Stand 4. Januar) hat die Region erneut die niedrigste in ganz Hessen. Dort liegt der Durchschnitt mehr als doppelt so hoch. Doch der positive Eindruck dürfte nur flüchtig sein. Schleswig-Holstein zeichnete sich angesichts hoher Impfquoten wochenlang durch niedrige Inzidenzen aus. Inzwischen meldet das Bundesland täglich neue negative Spitzenwerte. Omikron arbeitet sich von Norden nach Süden vor.
Von daher dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Virus-Variante auch im Kreis Marburg-Biedenkopf die Zahlen durcheinander wirft. Bislang registrierte das Gesundheitsamt 18 Omikron-Fälle im Kreis. Das klingt nach wenig, doch die Dunkelziffer ist hoch, berichtet Kreissprecher Sascha Hörmann. Zudem lag die Zahl der Omikron-Fälle noch vor einer Woche noch bei drei – ein klarer Anstieg. Hörmann vermutet, dass Marburg-Biedenkopf in der Talsohle zwischen der vierten und der fünften Welle steckt: „Wir gehen davon aus, dass Omikron relativ zügig das Zepter übernehmen wird.“
Besorgt ist auch Gesundheitsamtsleiterin Birgit Wollenberg: „Wir befürchten, dass aufgrund der Omikron-Variante auch bei uns im Landkreis eine Vielzahl von Menschen gleichzeitig erkranken werden.“ Der Kreis bietet daher ebenso wie die niedergelassenen Ärzte eine Vielzahl von Terminen zum Impfen und zum Boostern an (siehe unten). Derzeit sind elf Corona-Kranke in der Klinik. Davon müssen sechs Menschen auf der Intensiv-Station behandelt werden.
gec