… in der vergangenen Woche an dieser Stelle ein Schlaglicht auf den Biegen- und Deutschhausstraßenraser geworfen haben, soll diesmal ein weiterer Invertebrat vorgestellt werden, der in mancherlei Hinsicht dessen schieres Gegenteil darstellt. Leise ist er, und langsam dazu. Die Eigenschaft des Auf­fallen­wollens freilich teilt er mit dem gemeinen Straßen­schluchten­poser. Wobei von Wollen nicht eigentlich die Rede sein kann, da hier eher echte biologische Notwendigkeit am Walten ist.

Sie haben es sicherlich längst erraten, die Rede ist von niemand anderem als dem Tigerschnegel. Dieser hat es geschafft, 2018 vom Naturschutzbund Österreich zum Weichtier des Jahres erhoben zu werden, und für 2019 gleich dazu. Wie alle heimischen Nacktschnecken ein Zwitter, beeindrucke der/die/das “nicht nur durch ihre Größe und ihr Aussehen, sondern auch durch ihr spezi­elles Fortpflanzungsverhalten.

Bezüglich ihres Aussehens scheiden sich die Geister. Die einen finden sie ausgesprochen hübsch und attraktiv, für andere ist sie eher abstoßend und ekelig.” Und weiter ist zu lesen: “… ernährt sich hauptsächlich als Räuber und greift auch andere Nacktschnecken und deren Gelege an. Sehr gerne werden zudem verschiedene Pilze aber auch Aas angenommen. Sie ist kein Garten­schäd­ling!”

Also, freuen Sie sich, wenn Ihnen ein Tigerschnegel über den Weg kriecht. Und grüßen Sie recht artig.

Michael Arlt

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