Der Schulabschluss ist in der Tasche – aber was nun? Vor dieser Frage stehen viele junge Menschen. Freiwilligendienste bieten eine Möglichkeit bieten, sich zu engagieren und dabei Perspektiven für eine berufliche Zukunft zu entwickeln.

Während die Berufs-, Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten früher eher überschaubar waren, sind viele bei der heutigen scheinbar unendlichen Auswahl an Möglichkeiten oft überfordert. Wer nicht direkt in eine Ausbildung oder ein Studium starten möchte für den können Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), der Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder internationale Freiwilligendienste eine Möglichkeit bieten, sich für das Allgemeinwohl zu engagieren aber auch um Perspektiven für eine berufliche Zukunft zu entwickeln. Auch wer Wartezeiten vor Studium oder Ausbildung überbrücken möchte oder zur Sammlung von ersten Berufserfahrungen für den können die Freiwilligendienste eine gute Alternative bieten. Zudem wird soziales Engagement oft als Pluspunkt bei Bewerbungen für Studiengänge oder Jobs gesehen. Zu Unrecht unterschätzt ist aber vor allem der Mehrwert, der solch ein Engagement für die Persönlichkeitsentwicklung bedeutet. So lernen junge Menschen Kompetenzen zur Eigenverantwortung und Teamfähigkeit und können ihren Horizont erweitern, wodurch sich der Dienst sowohl als eine Investition in die berufliche als auch in die private Zukunft erweist. Neue Regelungen Um die Freiwilligendienste attraktiver zu machen, hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr einige Maßnahmen ergriffen. So können junge Menschen unter 27 Jahren mit dem neuen Freiwilligen-Teilzeitgesetz einen Freiwilligendienst in Teilzeit leisten, ohne – wie zuvor – persönliche Gründe nachweisen zu müssen. Zudem wurde das Taschengeld seit Inkrafttreten des Gesetzes im Mai 2024 erhöht und liegt nun bei  bis zu 604€ Euro monatlich, zusätzlich dürfen Einsatzstellen Mobilitätszuschüsse zahlen. 

FSJ – Freiwilliges Soziales Jahr

Das FSJ richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre und dauert in der Regel ein Jahr, wobei die Einsatzzeit zwischen 6 und 18 Monaten variieren kann. Es bietet die Möglichkeit, in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Förderschulen oder Gedenkstätten tätig zu werden. Aber auch Sportvereine und Theater bieten Plätze an. Freiwillige erhalten ein Taschengeld und in vielen Fällen Unterkunft und Verpflegung. 

FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr

Das FÖJ ist ebenfalls für junge Menschen bis 27 Jahre gedacht und dauert 6 bis 18 Monate, wobei auch hier die Regelzeit ein Jahr beträgt. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Land- und Forstwirtschaft über Umweltbildung, Lebensmittelverarbeitung bis hin zum Naturschutz. Träger sind häufig Jugendorganisationen von Kirchen oder Umweltschutzverbänden. 

BFD – Bundesfreiwilligendienst

Der BFD unterscheidet sich von FSJ und FÖJ dadurch, dass er sich an Menschen jeden Alters richtet. Seit seiner Einführung 2011 bietet er vielfältige Einsatzbereiche, darunter soziale, ökologische, kulturelle Tätigkeiten sowie Aufgaben im Sport, der Integration und im Zivil- und Katastrophenschutz. 

Internationale Freiwilligendienste

Freiwilligendienste im Ausland kombinieren soziales, politisches oder ökologisches Engagement mit interkulturellem Lernen. Junge Menschen können in Projekten weltweit tätig sein, z. B. als Lehrassistenz, in der Naturschutzarbeit oder in sozialen Einrichtungen. Diese Einsätze können die interkulturellen Kompetenzen stärken, erweitern den Horizont und können zugleich berufliche Qualifikationen bieten. Mit sozialen, ökologischen und entwicklungspolitischen Projekten in rund 25 Ländern ist AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. einer der größten Anbieter internationaler Freiwilligendienste in Deutschland. 

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Janine Anderson

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