Hinab in die mittelhessische Unterwelt: Ein Filmprojekt erzählt von Bergbau und Industriekultur in der Region.

Welche wichtige Rolle der Bergbau für die industrielle Entwicklung unserer Region hatte, zeigen sechs Kurzfilme, die der Landkreis zusammen mit der Marburg Stadt & Land Tourismus GmbH (MSLT) und dem Naturpark Lahn-Dill-Bergland produziert hat.
Von der Grube Ypsilanta im Scheldetal über den Ausbau der Eisenbahn in der Region, bis zur Kupferschmelzhütte, die sich in ein innovatives familiengeführtes Hightechunternehmen gewandelt hat: In den jeweils rund dreiminütigen Videos nehmen Zeitzeuginnen und ‑zeugen die Zuschauer auf eine Reise durch die regionale Industriegeschichte mit und geben persönliche Einblicke.

Joachim Hartmann erzählt in der Grube Ypsilanta bei Oberscheld über den Eisenerzabbau.

„Gerade durch die gezeigten Menschen wird das Projekt authentisch und macht deutlich, wie das Leben der Menschen in der Region in den vergangenen zwei Jahrhunderten durch die Industriekultur beeinflusst und verändert wurde“, sagte Landrat Jens Womelsdorf bei der Vorstellung der Filme. Theresa von Malotki von der MSLT hob hervor, wie wichtig solche Informationen für den Tourismus seien: „Die Personen, die wir für die Interviews gewinnen konnten, sind alles unglaubliche Menschen mit bewegenden Lebensgeschichten. Diese für die Nachwelt in dieser Form festzuhalten und auch für Touristinnen und Touristen erlebbar zu machen, setzt einen ganz neuen touristischen Akzent in der Region. Wir freuen uns auf den weiteren Fortgang des Projektes.“
Jörg Wegerhoff von der Region Lahn-Dill-Bergland sieht vor allem ein großes Potenzial darin, junge Menschen für diese Themen zu begeistern: „Schon heute ist bei den jüngeren Generationen sehr viel Wissen unserer regionalen Entwicklung verloren gegangen“, so Jörg Wegerhoff. „Um das ‘Heute’ zu verstehen ist es wichtig, die Vergangenheit zu kennen und hier helfen die Berichte der Zeitzeugen sehr.“
Drei der Videos spielen im Lahn-Dill-Kreis und drei weitere im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Das Projekt wurde mit Geldern der Europäischen Union gefördert.

pe/kro

Die Kurzfilme können unter www.marburg-tourismus.de/geschichten-zum-staunen angeschaut werden.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Jan Bosch