Buchvorstellung und Gespräch am Dienstag (22. März) um 19 Uhr im TTZ.
2003. Lissabon. Vitória Queiroz da Fonsecas Leben besteht aus Erinnerungen: Da sind Bilder, Gerüche, der Geschmack von Sauermilch. Da sind die Säulen eines Traumas, das Vitória nicht überwinden kann: zu wissen, dass ihre Mutter ein Land mehr liebte als ihre Tochter. Denn wie damit umgehen, wenn da niemand ist, der Antworten auf die eigenen Fragen geben kann.
Wie sieht das Leben aus, wenn man in einen Kampf um Freiheit hineingeboren wird, der nicht der eigene ist? Wie verstehen, dass die Geschichte übermächtig geworden ist, sich hineingedrängt hat zwischen sich selbst und die Möglichkeiten, die man vielleicht gehabt hätte? Vitória kennt ihre Mutter nicht, kennt ihren Kampf nicht. Aber sie trägt die Revolte in sich.
Yara Nakahanda Monteiro ist Künstlerin, Autorin und – Enkelin der Unabhängigkeit. Sie wurde 1979 in der Provinz Huambo, Angola, geboren, wuchs in Nordportugal auf und fing früh damit an, leere Seiten mit Worten zu füllen. Nach zahlreichen Zwischenstopps in Luanda, London, Kopenhagen und Rio de Janeiro lebt die Autorin heute im Alentejo. Monteiro hat einen Abschluss in Human Resources, ihr Sprache ist eindrücklich, klar, intensiv. Sie zeichnet Bilder, die fern und nah zugleich scheinen, die bewegen und Perspektiven eröffnen.
pe/MiA