Wie könnte eine künftige Nutzung des Landgrafenschlosses aussehen? Wie könnte das Umfeld inklusive der Zuwegung attraktiv gestaltet werden? Und wie könnten selbst Kinder und Jugendliche nach dem schweißtreibenden Aufstieg begeistert werden? Dipl.-Ing. Andreas Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter des Architekturbüros BLFP in Friedberg wird unter dem Titel „Neuzeitliche Bedarfe an ein bedeutendes historisches Baudenkmal – es braucht einen Masterplan“ am Dienstag, 25. April, ab 19 Uhr im Historischen Rathaussaal den Blick nach vorn wagen – auf Einladung der Initiative „Die Marburg kann mehr!“

Architekt Schmitt hat in den vergangenen Jahren maßgeblich bei der Transformation des Bischofshauses im Limburger Bistum zum Diözesan-Museum mitgewirkt. Er war an der Entwicklung des Butzbacher Schlosses beteiligt und wirkt augenblicklich federführend an der Realisierung der Therme in Bad Nauheim mit. Dieses Projekt war über viele Jahre Diskussionsstoff. Final wird der neue Thermenkomplex an den „Sprudelhof“ angeschlossen – die größte geschlossene Jugendstilanlage Europas.

Die Therme in Bad Nauheim könnte Anregungen zur zukünftigen Nutzung des Marburger Landgrafenschlosses geben.

Die These des renommierten Bad Nauheimer Architekten, von 2010 bis 2020 Dozent an der THM in Friedberg: „Das Ganze sehen und Perspektivwechsel zulassen.“ Wenn er Ideen zur Weiterentwicklung des Landgrafenschlosses entwickelt, will er das unmittelbare Umfeld mit Freilichtbühne, Kasematten und Schlosspark, aber auch die gesamten Stadtentwicklungsbedarfe mitdenken: die Oberstadt, Freiräume mit Entwicklungspotenzial am Fuße der Oberstadt, die Lahnufer, den Pharmastandort und selbst die Stadtautobahn als Herausforderung.
Schmitt wird in seinem Vortrag auch erfolgreiche Beispiele von Transformationen historischer Denkmäler in zeitgemäße Nutzungskonzepte vorstellen. Bei seiner Betrachtung spielt selbstverständlich auch die Herausforderung an Mobilitätskonzepte eine große Rolle. Auch da wären „enorme Effekte mit realistischem Aufwand“ zu erzielen.

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Bilder mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg und Cornelia Dörr