Der Göttinger Friedenspreis, der bereits zum 23. Mal vergeben wird, ging 2021 zu gleichen Teilen an die Äbtissin M. Mechthild Thürmer, die Bewegung Seebrücke mit ihrer Kampagne „Sichere Häfen“ und den Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies. Der Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld geht zu gleichen Teilen an Mechthild Thürmer und die Bewegung Seebrücke, da Thomas Spies als Amtsträger kein Preisgeld entgegennehmen darf.

Die Preisträger wurden ausgezeichnet für ihr Engagement für sichere Fluchtwege und eine gesicherte Aufnahme von Menschen, die versuchen, aus lebensbedrohlichen Gewaltsituationen (Kriege und Bürgerkriege, Vertreibung, Folter, Verfolgung aus politischen, ethnischen, religiösen und anderen Gründen, existentielle wirtschaftliche Not) über das Mittelmeer und andere Routen nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu gelangen und dort Aufnahme und Schutz zu finden.

Spies wurde ausgezeichnet, weil er einer der ersten führenden Kommunalpolitiker war, der sich für die Ziele der Seebrücke und die Kampagne „Sichere Häfen“ engagierte, unter anderem mit zwei offenen Briefen an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer, in denen er im September 2018 die Abschottungspolitik der EU gegenüber Geflüchteten kritisierte und die Aufnahme von mehr Geflüchteten in Marburg anbot.

Die öffentliche Verleihung fand am 11. September 2021 im Deutschen Theater Göttingen statt und wurde auch per Live-Stream übertragen.

kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Deutsches Theater Göttingen