Ab Oktober zeigen ukrainische Studierende bei der Ausstellung „Stop The War“, wie sie den Krieg in ihrer Heimat erleben.

Sie sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und leben seit dem 24. Februar 2022 im Krieg. „Es ist beängstigend, sehr beängstigend. Wir sitzen im Keller, ohne Internet. Wir haben den Krieg in Filmen gesehen und von den Erzählungen unserer Großeltern gehört. Und jetzt können wir ihn mit unseren Augen sehen und am eigenen Leib spüren…“, berichtet die 17-jährige Veronika, die im ersten Semester an der Pädagogischen Universität Charkiw studiert. „Ich werde diesen Tag nie vergessen“, sagt ihr Kommilitone Kostja, den Schmerz, die Angst, die Panik und die Ungewissheit, was als Nächstes passieren werde.
Ihre Gefühle, Gedanken, ihre Einstellung zum Krieg haben die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen der Pädagogischen Universität Charkiw in der Sprache der Kunst zum Ausdruck gebracht. Unter schwierigsten Bedingungen gestalteten sie für ihr Projekt „Stop The War“ Plakate und Gemälde, teilweise im Bunker im Untergrund, im Keller des eigenen Hauses, bei Kerzenlicht.
Rund 30 Werke ukrainischer Studierender verschiedener Fachrichtungen der Pädagogischen Universität werden ab dem 1. Oktober im Rotkehlchen in der Waggonhalle gezeigt. Zur Vernissage werden nach Deutschland geflüchtete Professoren*innen sowie Dozent*innen der Pädagogischen Universität Charkiw anreisen.

Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von dem Ensemble „Ukraine an der Lahn“ von der Marburger Musikerin Svitlana Urintsova. Prof. Mayya Soboleva vom Institut für Philosophie der Philipps-Universität wird in die Ausstellung einführen.
Zwischen der Marburger Uni und der Pädagogischen Universität Charkiw gibt es bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts eine Verbindung nach Marburg. Der Marburger Historiker und Philologe.Prof Christoph Rommel folgte 1810 einem Ruf an die Universität Charkiw. Er wurde dort Direktor des Pädagogischen Institutes und Vorsitzender der Akademie. Nach den Napoleonischen Kriegen ging er zurück nach Marburg und wurde dort 1815 wieder ordentlicher Professor der Geschichte an der Philipps-Universität.

Ausstellung „Stop The War“

Die Vernissage ist am Sonntag, 1. Oktober um 17 Uhr im Rotkehlchen in der Waggonhalle. Die Ausstellung ist bis zum 31 Oktober geöffnet.
Umfangreiche weitere Informationen zum Projekt „Stopp The War“ gibt es auf der Website www.stop-the-war.online.

kro/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Studierende der Pädagogischen Universität Charkiv