Mit der Journalistin Ingrid Schilsky am Dienstag (11. Januar) um 19 Uhr unter www.stroemungen.de.

Etwa 315 Atombomben haben die Kolonialmächte USA, Frankreich und Großbritannien in den Jahren 1946 bis 1996 auf und über pazifischen Inseln gezündet. Vor allem gegen die französischen Tests gab es seit den 70er Jahren viel Protest, gegen den sich Frankreich mit aller Kraft wehrte und zum Beispiel 1985 das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ im Hafen von Auckland/Neuseeland mittels zweier Haftminen versenkte, wobei ein Mensch ums Leben kam. Noch heute leiden die Bewohner der verstrahlten Inseln an den gesundheitlichen Folgen der Atomtests, die sich nicht selten in nachfolgenden Generationen fortsetzen, und an den Umweltauswirkungen. Der immer noch mangelnde Respekt der ehemaligen Kolonialmächte kommt auch darin zum Ausdruck, dass den Betroffenen nach wie vor materielle Entschädigungen und offizielle Entschuldigungen vorenthalten werden.

Als freie Hörfunkjournalistin bereiste Ingrid Schilsky verschiedene pazifische Inselstaaten. Bei ihren Reisen hat sie viele Interviews mit Überlebenden der Atombombentests auf den Marshall-Inseln, Christmas Island und Moruroa (Französisch-Polynesien) geführt, vor allem mit Frauen, deren Kraft und Stärke im Umgang mit ihren schweren Schicksalen sie sehr beeindruckte. Aus privaten Gründen verbrachte Ingrid Schilsky später einige Jahre in der Republik Kiribati und auf Samoa. Heute beschäftigt sie sich innerhalb des “Pazifik-Netzwerks” hauptsächlich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Inselstaaten und organisiert in Hamburg den Pazifik-Stammtisch.

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird der Vortrag anders als ursprünglich geplant online als Video-Konferenz stattfinden.

pe/MiA

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