Bereits vor einigen Tagen hat ein junger Uhu sein Nest im Südturm der Elisabethkirche verlassen. Der Jungvogel erkundet nun die Dachlandschaft des Bauwerks.
Fliegen kann der etwa acht Wochen alte Vogel noch nicht – denn Uhus werden frühestens mit etwa zehn Wochen flügge. Stattdessen klettert, hüpft und krabbelt das Uhu-Junge auf dem Dach der Elisabethkirche und entdeckt dabei seine nähere Umgebung. In der Fachsprache werden Vögel in dieser Entwicklungsphase auch „Ästling“ genannt. Das zweite Uhu-Kind sitzt noch im Nest, schlägt jedoch schon mit den Flügeln und wird seinem Geschwister bald folgen. Beide werden vermutlich noch bis in den August von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Erst dann können die Jungvögel eigenständig Beute jagen, wie der Nabu Marburg mitteilt. Die lokale Ortgruppe der Naturschutzorganisation verfolgt die Uhu-Familie, seit sie den Nistkasten im Südturm bezogen hat. „Ein Brutplatz mitten in der Stadt ist natürlich mit Risiken für die noch nicht flugfähigen Uhus verbunden, daher beobachten wir so gut wir können die Situation und werden helfend eingreifen, wenn wir es mitbekommen,“ erklärte Hartmut Möller vom Nabu Marburg. Aktuell könne man die beiden Jungvögel auch tagsüber beobachten. Der Muttervogel verstecke sich hingegen in Nischen und auf der Brüstung auf dem Dach.

Wer mehr über die Uhus an der Elisabethkirche erfahren möchte, kann das Uhu-Tagebuch des Marburger Nabu lesen. Am Donnerstag (5. Juni) lädt die Marburger Ortsgruppe zudem zur Uhu-Beobachtung um 21 Uhr auf dem Firmaneiplatz ein.
pe/LB