Kommenden Wochenden steht 20. Jubiläumsausgabe des Weidenhäuser Höfefests an. Hier geht’s zum Programm.

Zum 20. Mal laden die Weidenhäuserinnen und Weidenhäuser zu ihrem längst über die Stadt hinaus bekannten Höfefest ein. Am Samstag (2. September) öffnen sich bei der diesjährigen Auflage des Stadtteil-Klassikers ab 14 Uhr Tore und Türen zu den idyllisch romantischen Höfen und Plätzen in dem schönen Stadtteil am Lahnufer.
Selbstverständlich hat sich Weidenhausen dafür wieder herausgeputzt und die Höfe geschmückt mit bunten Lichterketten und vielem mehr. An 18 Orten in Weidenhausen gibt es dieses Jahr ein vielfältiges Angebot für groß und klein. Im Programm ist ein großer Hof-Flohmarkt, die in der Straße ansässigen Galerien und Ateliers sind geöffnet, es gibt eine Schreibwerkstatt, einen „Foto-Hof“, einen Street-Art-Walk oder auch Singen am Gartenteich. Für Kinder gibt es ein Hüpfburg, Body-Painting, sie können einen Feuerwehr-Wagen der Freiwilligen Feuerwehr Marburg erkunden oder auch Riesenseifenblasen fabrizieren.
Abends wird Live-Musik geboten. Im Programm spielen eine Coverband aus dem Viertel, lateinamerikanische Rhythmen, grooviger Rock aus Marburg, Country `n Rockabilly, italienische Hofmusik, bluesiger SingerSongwriter-Folk aus Kassel, Jazz vom allerfeinsten aus Frankfurt, es gibt eine musikalische Dichterlesung und einiges mehr.
Selbstverständlich werden die Besucherinnen und Besucher des Höfefests wieder mit allerlei leckeren Selbstzubereitetem verwöhnt. In den Hof- und Straßencafés gibt es hausgemachten Kuchen, veganes indisches Linsencurry, afghanisches Bolani, vegetarische Kässpätzle, Bratwürste, Steaks und Käseteller, Pizza aus dem Holzofen, und weitere Leckereien. Guter Wein, deftiges Bier und Softgetränke sind natürlich auch im Angebot.
Das Weidenhäuser Höfefest wird traditionell von den Weidenhäuser Hofbesitzerinnen und Hofbesitzern auf die Beine gestellt und finanziert, in Kooperation mit der Aktionsgemeinschaft Weidenhausen.
Hier eine Auswahl aus dem Musikprogramm:

Wiñay

Die Marburger Formation spielt traditionelle Musik aus Lateinamerika auf klassischen und traditionellen Instrumenten. „Wiñay“ ist ein Wort der in Teilen von Peru, Bolivien oder Ecuador gesprochenen Sprache Quechua  und bedeutet „Wachsen“.  „Für uns bedeutet das, dass wir durch die Musik miteinander und mit anderen Menschen  zusammen wachsen können“, sagen die fünf Musiker.
16 Uhr, Missomelius Hof

Beate Lambert

Die Weidenhäuser Liedermacherin Beate Lambert ist nicht nur für ihre Kinderlieder weit über Marburg hinaus bekannt. Lambert ist Multiinstrumentalistin, sie leitet Seminare und Workshops. Ursprünglich von den eigenen Kindern inspiriert schreibt sie seit den 199er Jahre einfühlsame und kindgerechte Lieder.
16 & 18.30 Uhr, Beates Garten

Sambanana

Die Percussions-Formation gibt es bereits seit 1991. Die Musiker widmen sich verschiedensten Stilen wie Samba-Funk, Samba-Duro, Timbalada, Maracatu, Samba-Reggae, Batucada, Afoxé, und mit dem Sorsonet auch einen westafrikanischen Rhythmus. Die Besetzung hat in der langen Bandgeschichte Zeit mehrfach gewechselt. Bei den Trommlerinnen und Trommlern ist von Studierenden bis zu Rentnern alles vertreten, das Altersspektrum reicht von Mitte 20 bis Anfang 70. Einige sind nach Marburg oder Gießen umgezogen und haben vorher in anderen Gruppen mitgespielt, einige hat das Fieber nach einem Workshop oder Auftritt ergriffen, einige haben ihre Nasen auch aus reinem Interesse mal reingesteckt und konnten einfach nicht widerstehen.
17 Uhr, Schotts Hof

Lobo Andersson

Er singt in Deutsch und Englisch, seine Texte sind mal leicht, mal tiefgründig, sein Programm reicht von Balladen bis zu rockigen Stücken. Außerdem ist der Kasseler Singer-Songwriter Lobo Andersson, der seit über 35 Jahren Musik macht, für sein virtuosen Gitarrenspiel bekannt.
18 Uhr, Amends Hof

Mick Schwarz Band

2016 feierte die Band zusammen mit vielen ehemaligen Mitgliedern im Marburger KFZ ihr eindrucksvolles 40-jähriges Bestehen. Auf dem diesjährigen Weidenhäuser Höfefest tritt sie nun wieder auf. Die Besetzung ist seit 2004 gleich geblieben, mit Bass Klaus Grabowski (Bassist der Band seit 1986), Gisbert Okel (Drums & Schlagzeug), Mick Schwarz (Gitarre & Gesang) sowie Andreas Tauche (ebenfalls Gitarre & Gesang); einzig Elmar Altwasser (Schlagzeuger der Band seit den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts) ist nicht mehr dabei. Musikalisch wird in alter Tradition Jam Rock mit viel Spielraum für Improvisation geboten.
18 Uhr, Hof Gerbergässchen

OutbackJazz

OutbackJazz ist eine Combo aus leidenschaftlichen Musikern, die sich dem entspannten und melodischen Jazz verschrieben haben. Sie spielen Standards von Duke Ellington über Miles Davis bis hin zur Average White Band, mal swingend, mal rockig … und manchmal haben sie den Blues. Ihre Konzerte versprechen wunderbare musikalische Zeitreisen.
18 Uhr, Missomelius Hof

HowdieMania

War Hank Williams nur ein kleiner, zugedröhnter Countryfuzzy oder eben doch der erste richtige Rock’n’Roller? Ist Bukowski Kunst oder einfach nur besserer Trash als Lassiter? Provoziert Ginsberg immer noch? Steigt irgendjemand zu Kerouac ins Auto? Howdiemania riecht nach Pferdeschweiß und Pomade, nach Bier und Diesel, nach Lagerfeuer und Parfum. Carsten Beckmann von der „Marburger Lyrikkompanie“ und Moonages-Bassist Guido Pöppler spielen Rockabilly, Country und Americana im Westentaschenformat, fleddern sich durch die dazu passende Literatur und stellen die Frage aller Fragen: „Soll ich einem Mann trauen, der sich’n Gürtel umschnallt und außerdem Hosenträger hat? Einem Mann, der noch nicht mal seiner eigenen Hose vertraut?“
19.30 Uhr, Schotts Hof

Bixbies

Auf dem Programm der fünfköpfigen Marburger Rockband stehen „andere Covers“ nach Originale von u.a. Cake, Jimi Hendrix, Police, Frank Zappa und ganz viel Tom Waits.
20.30 Uhr, Hof Gerbersgässchen

Irritationen und Catcalls – Kunstaktionen in der Galerie JPG

Am Weidenhäuser Höfefesttag locken Leinwand-Cut-Outs von Silke Rath ab 15.30 Uhr nach Weidenhausen. Wie verschieben sich zwei Wahrnehmungen, wie überlagern Wahrheiten Zustände? Diesen kurzen Moment der Leerstelle schneiden die neuen Werke von Rath aus. Das Alte ist nicht mehr richtig aktiv und das Neue noch nicht richtig da. Diesen „Irritationen“ fügt Rath „Zustandsbeschreibungen #1 (Catcalls)“ hinzu. Durch den Vorhang der ausgeschnittenen Leinwand kritisieren Zitate, wie: „Kann das Kätzchen auch schnurren? Oh dann, smash, smash!“, den gesellschaftlichen Missstand der verbalen Gewalt.
Nach der Vernissage ist die Galerie JPG mit weiteren Programmpunkten bis 19.30 Uhr geöffnet. Unter anderem gibt es um 17.30 Uhr einen Improtheater-Soloauftritt von Tom Gerritz und einen Kurzvortrag zu „Auftrittsstress“.
Wer beim Höfefest nicht dazu kommt, die Ausstellung anzuschauen: Bis Anfang Oktober ist die Ausstellung „Irritationen“ kostenfrei nach telefonischer Anmeldung unter 0176-61731093 in der Weidenhäuser Str. 47-49 zu sehen.

pe/kro

Straßensperrungen beim Höfefest

Aufgrund des Festes kommt es von Samstag (2. September) circa 10 Uhr, bis Sonntag (3. September) 10 Uhr, zu Straßensperrungen im Bereich der Weidenhäuser Straße, der Poitiers Straße und der Mariborer Straße.
 

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Chris Schmetz, Georg Kronenberg, Howdiemania und Silke Rath