Für die Marburger Wirtschaft hat OB Spies ein Maßnahmen-Paket geschnürt – auch zwei neue Gewerbegebiete schlägt er vor.

Den Hebesatz der Gewerbesteuer um 43 Prozentpunkte senken – das schlägt Oberbürgermeister und Kämmerer Thomas Spies der Stadtverordnetenversammlung vor. Ab 2022 würde der Hebesatz dann von 400 auf 357 Prozentpunkte sinken. Das entspricht dem sogenannten “Nivellierungshebesatz” – also dem Wert, den die Landesregierung für Kommunen vorschlägt.
Hintergrund: Die Stadt Marburg erwartet ein immenses Plus aus den Erträgen der Gewerbesteuer für die Jahre 2021 und 2022. Damit möchte Spies Marburg als Wirtschaftsstandort ausbauen – so könne die Stadt auch in Zukunft Leistungen für Soziales, Kultur und Klimaschutz erbringen. Es bestehe auch die Chance, die “vielen kleineren Gewerbetreibenden zu entlasten,” erklärt Spies seinen Vorschlag in einer Pressemitteilung.

Um die Wirtschaft in Marburg zu stärken, hat der Oberbürgermeister außerdem ein Paket mit unterschiedlichen Maßnahmen geschnürt. Darin vorgesehen sind zwei neue Gewerbegebiete. Zum einen schlägt Spies “Görzhausen III” vor – demnach soll bei Michelbach ein “beispielgebendes Gewerbegebiet” entwickelt werden, das die Klimabeschlüsse der Stadt berücksichtigt. Zum anderen möchte Spies auf den Lahnbergen ein kleineres Gebiet für Forschung und Universität aufbauen. Dort sollen Forscher und wissenschaftsorientierte Unternehmen in Austausch treten können.
Die wissenschaftsnahe Industrie ist ein Schwerpunkt des Pakets. Spies möchte Unternehmensgründungen fördern; insbesondere die Bereiche Lebensmittelwissenschaften, Medizin, Biotechnologie und Pharma sollen gestärkt werden. Für die letzen beiden Bereiche sieht das Paket vor, dass ein Bio-Pharma-Gründungszentrum entwickelt wird.

Wenn es nach Spies geht, profitieren aber auch Branchen aus anderen Fachrichtungen davon, dass die Gründungslandschaft in Marburg gestärkt wird. Für Händler und Gewerbetreibende in der Innenstadt soll das bisherige Hilfsprogramm ausgebaut werden. Auf lokaler Ebene will Spies auch das Handwerk sowie kleinere und mittlere Unternehmen fördern. Aus dem Klima-Aktionsplan ergäben sich “massive Investitionen” für beide Branchen.

LB/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg