2,5 Millionen Euro Fördergelder: Stefanie Dehnen erhält den höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis.

Der renommierte Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022 geht an Stefanie Dehnen von der Philipps-Universität. Kein Forschungsförderpreis ist in der Bundesrepublik höher dotiert, als die auch als “deutscher Nobelpreis” bekannte Auszeichnung: Die Preisträgerinnen und Preisträger können sieben Jahre lang frei über 2,5 Millionen Euro verfügen.
Nach Marburg kam Dehnen 2006. Seitdem ist sie geschäftsführende Direktorin des Chemikums. An der Marburger Uni ist sie Professorin für anorganische Chemie. Dehnen ist außerdem seit 2020 Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Die 51-Jährige forscht zu sogenannten diskreten, atompräzisen Clustern aus Metall- und Halbmetallatomen – und dazu, wie man sie synthetisiert und anwendet. Diese Cluster sind Ansammlungen von Atomen und Molekülen, die noch kleiner als Nanopartikel sind. Neben vielen positiven Eigenschaften haben die Cluster auch das Potenzial, Energie effizient zu übertragen und zu speichern. Die Synthese stellt jedoch eine große Herausforderung dar. Gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe konnte Stefanie Dehnen die Cluster erfolgreich in sehr unterschiedlichen Formen und Größen herstellen.

Dehnen leitet außerdem das weit über die Region hinaus bekannte Mitmachlabor „Chemikum Marburg“, das spannende Experimentiermöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher ab vier Jahren bietet.

Seit 1986 vergibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis jedes Jahr an zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dieses Jahr gehen drei davon nach Hessen. Neben Stefanie Dehnen erhält auch Marietta Auer den Preis. Die Rechtswissenschaftlerin lehrt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen; in Frankfurt am Main ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Auch Gabriel Martínez-Pinedo wird ausgezeichnet. Der Physiker von der TU Darmstadt forscht in der theoretischen Astrophysik.

LB/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Jochen Mogk