Der Impfstoff von Astrazeneca darf in Deutschland wieder verwendet werden. Die Aussetzung des Vakzins wurde gestern Abend, 18. März durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wieder aufgehoben. Jetzt sollen so schnell wie möglich alle ausgefallen Termine nachgeholt werden. Auch Hessen wird ab sofort in den 28 Impfzentren wieder mit Astrazeneca impfen.

Nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) überwiegen die Vorteile des Impfstoffes, da man nicht sagen könne, ob es einen Zusammenhang zwischen den Thrombosefällen und dem Impfstoff gibt. Daher sprach sich die EMA gestern für eine Weiterverwendung des Vakzins aus. „Es war richtig, die Impfung mit Astrazeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thrombosen-Art analysiert worden ist“, sagte Spahn. „Ärztinnen und Ärzte müssen Bescheid wissen, damit sie die Impfwilligen aufklären können.“

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) schloss sich der Empfehlung der EMA an. Des Weiteren wies die EMA darauf hin, dass in Großbritannien bis zum 16. März rund 20 Millionen Menschen mit Astrazeneca geimpft worden seien und es nur sieben Fälle mit Blutgerinnseln gegeben habe. Ein Zusammenhang mit dem Impfstoff sei nicht belegt. 

Ärztinnen und Ärzte sollen auf Anzeichen einer Sinusvenenthrombose achten und die Patientinnen und Patienten darauf hinweisen. Impflinge sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung – also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen – Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Das Bundesgesundheitsministerium hat bereits begonnen, die Aufklärungsbögen anzupassen. Jetzt sollen, wie Spahn mitteilt, die vielen ausgefallen Termine, so schnell wie möglich nachgeholt werden, damit die Impfkampagne weiterlaufen kann. 

Christina Schmid

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