300 hausärztliche und kardiologische Praxen beteiligen sich an einer bundesweiten Studie zur koronaren Herzkrankheit, mit der ein neuer ambulanter Versorgungsweg erforscht werden soll.

Im Juli startete das bundesweite Projekt unter Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Philipps-Universität, das nach Mitteilung der Hochschule mit insgesamt 9,4 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) gefördert wird. Mit mehr als 3.300 Patientinnen und Patienten sowie 30 Forschungspartnern und 16 verschiedenen Regionen in zwölf Bundesländern gehört die Studie zu den größten interdisziplinären Studien, die mit Mitteln des GBA unterstützt werden. 

Der Hintergrund: In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 700.000 Menschen bei Thoraxschmerzen mit einem Herzkatheter untersucht, was laut Projektbeschreibung prozentual mehr als in jedem anderen Land der Welt ist. Mit der koronararteriellen Computertomographie steht ein alternatives Diagnoseverfahren zum Herzkatheter zur Verfügung, das weniger Komplikationen, mehr Genauigkeit und weniger Belastung für die Kranken verspricht. 

Ziel der Beteiligten ist es nun, die koronararterielle Computertomographie zu optimieren. Dabei soll herausgefunden werden, ob sie dazu beiträgt, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu reduzieren und ob sich mit ihr Kosten einsparen lassen. „Die Ergebnisse dieser Studie haben das Potenzial, die zukünftigen Versorgungswege von herzkranken Patienten grundlegend zu verändern“, sagt Professorin Dr. Annika Viniol, die das Projekt leitet. 

pe/red

Bild mit freundlicher Genehmigung von Nappy, Unsplash