Für viele Amphibien beginnt gerade die Laichwanderung. Die nachtaktiven Tiere begeben sich von ihrem Winterquartier zu ihren Laichgewässern. Um sie zu schützen, werden auf einigen Straßen rund um Marburg Sperrungen eingerichtet.

Sobald über längere Zeit Temperaturen über fünf Grad Celsius herrschen, machen sich Amphibien wie verschiedene Kröten- oder Salamanderarten auf den Weg zu ihren Paarungsgewässern. Dabei müssen sie mitunter auch Straßen überqueren. Das kann bei Kröten und anderen Amphibien naturbedingt etwas länger dauern: Eine Erdkröte benötigt zehn bis zwanzig Minuten, um eine 15 Meter breite Straße zu überqueren. Die Tiere sind dabei dem Risiko ausgesetzt, unter die Räder zu kommen.
Daher werden auch in diesem Jahr wieder die Straßen zwischen Marburg-Ronhausen und Weimar-Argenstein sowie zwischen den Weimarer Ortsteilen Roth und Niederwalgern gesperrt. Dies dient dem Schutz der Tiere und der Sicherheit der Autofahrer. Die Sperrungen dauern voraussichtlich von Anfang März bis Ende April, jeweils von 19 bis 6 Uhr, an.

Um die hohe Zahl der Verkehrsopfer unter den Amphibien zumindest in diesen Bereichen zu verringern, haben sich die Gemeinde Weimar und die Naturschutzbehörden des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg zu den Sperrungen entschlossen. Gesperrt werden die Gemeindestraße zwischen Marburg-Ronhausen und Weimar-Argenstein (ehemalige Kreisstraße 42) sowie die Kreisstraße 59 zwischen Roth und Niederwalgern. Hierbei kommen zwischenzeitlich fest installierte Schranken zum Einsatz.

Grund für die Wanderlust vieler Amphibienarten ist, dass die wechselwarmen Wirbeltiere, sobald sie ausgewachsen sind, zwar dauerhaft an Land leben könnten, aber bei der Fortpflanzung ans Wasser gebunden sind. Die Amphibien legen auf ihrem Wanderweg teilweise Entfernungen von mehreren Kilometern zurück.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stephan Schienbein