Ginseldorf, Moischt, Elnhausen und Dagobertshausen starten in dreijährige Pilotphase.

Carsharing auf dem Land – das ist für Unternehmen in der Regel nicht wirtschaftlich. In vier Marburger Außenstadtteilen startet dennoch ein Pilotprojekt: In Ginseldorf, Moischt, Elnhausen und Dagobertshausen können die Bürgerinnen und Bürger gemeinschaftlich auf Autos zurückgreifen – ermöglicht durch ehrenamtliches Engagement. Finanzielle Unterstützung kommt von der Stadt Marburg und vom Land Hessen; gemeinsam beteiligen sie sich mit 35.000 Euro an den Kosten. Drei Jahre lang nun soll getestet werden, wie viele Autofahrer ihre Zweitwagen aufgrund des Carsharing-Angebots abschaffen oder gar nicht erst ein neues Auto kaufen.

Geplant ist, dass alle Teilnehmer in allen Stadtteilen nutzbar können. Um das Angebot preisgünstig zu halten, sollen beispielsweise “Fahrzeugpaten” sich mit Beiträgen beteiligen. Zudem könnten die Teilnehmer ihre Autos der Allgemeinheit überlassen – “selbstverständlich nach festgelegten Regeln und Absicherungen“, erklärt Peter Reckling von der AG Mobilität und Versorgung. Ginseldorf erhält als erstes zwei Elektroautos, Moischt hingegen startet mit Verbrennern. Träger des Projekts sollen Vereine in den jeweiligen Orten sein – in Ginseldorf etwa der Dorfladen.

„Momentan schauen wir, welche Buchungsplattform sich für das gemeinsame Bürger*innen-Carsharing am besten eignet“, berichtet Rose Michelsen vom Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz. Als 2021 die ersten Infoveranstaltungen in den Außenstadtteilen stattfanden, sei sie überrascht gewesen, wie viel Resonanz das Projekt dort bekam, berichtet Michelsen. Besonders in Ginseldorf seien die Vorüberlegungen schon weit gewesen. Dort hatten sich bereits Initiativgruppen gebildet, die ein örtliches Carsharing-Model entwickeln wollten.

pe/LB

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