In hessischen Städten ist weniger Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft. Auch die vier Messtellen in Marburg verzeichenen einen Rückgang des schädlichen Gases.

Die Stickstoffdioxid-Werte sind 2022 an fast allen Messstellen in Hessen gesunken. Im Schnitt lag der Gehalt 2022 etwa um sechs Prozent niedriger als noch im Vorjahr. Das hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mitgeteilt.
Auch in Marburg hat die Konzentration des schädlichen Gases im Verlauf des letzen Jahres abgenommen. Den stärksten Rückgang verzeichnet die Messtelle „Universitätsstraße I“. Dort lag der Stickstoffdioxid-Wert im Jahresmittel bei 25,6 Mikrogramm pro Kubikmeter. 2021 lag der Wert an der Messstelle noch bei 29,1. Demzufolge ist die Konzentration 2022 um 12 Prozent gesunken.
Die drei übrigen Messstellen im Stadtgebiet verzeichnen ebenfalls eine Abnahme: In der Frankfurter Straße sank der Gehalt um zwölf, in der Bahnhofstraße um sechs und an der Messstelle „Universitätsstraße“ um neun Prozent.

Die Standorte mit der höchsten Belastung in Hessen sind die Kreuzung Schiede in Limburg (38,5 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel), die Hügelstraße in Darmstadt (38,4 Mikrogramm pro Kubikmeter) sowie ein Messpunkt auf der Mainzer Landstraße in Frankfurt (36,4 Mikrogramm pro Kubikmeter).
In anderen Städten, wie zum Beispiel Gießen, Offenbach oder Wiesbaden, liegen die Werte selbst an den höchstbelasteten Straßen nur noch bei maximal 32 Mikrogramm pro Kubikmeter. Noch vor wenigen Jahren war dort der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel deutlich überschritten worden.
An zwei Messstellen in Alsfeld sind die Stickstoffdioxidwerte jedoch gestiegen: Dort sorgte eine Baustelle an einer Hauptverkehrsstraße dafür, dass die Konzentration zwischen 2020 und 2021 abnahm. Im letzten Jahr lag der Gehalt dann wieder ähnlich hoch wie an vergleichbar verkehrsbelasteten Messstellen in Hessen.

Stickstoffdioxid ist ein sogenanntes Reizgas, das unter anderem in Verbrennungsmotoren entsteht. Beim Menschen schädigt es insbesondere die Atemwege. Wer es über einen längeren Zeitraum in einer höheren Konzentration einatmet, erhöht das Risiko einer Atemwegsinfektion. Auch Allergien oder eine chronische Bronchitis stehen in Zusammenhang mit dem Gas.
Bei einigen Pflanzen sorgt Stickstoffdioxid für Kümmerwuchs und absterbende Blätter. Zudem ist das Gas wie andere Stickstoffoxide ein Bestandteil von saurem Regen.

LB/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Andreas Lischka / Pixabay