Ein Wetterumschwung sorgt in Hessen für weniger Regen. Das Hochwasser der letzten Tage kann dadurch langsam abließen – auch der Lahnpegel könnte sich in den nächsten Stunden normalisieren.

In weiten Teilen Hessens sind Flüsse und Bäche in den vergangen Tagen weit über die Ufer getreten. Nur ganz allmählich entspannt sich die Hochwasserlage wieder. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie prognostiziert, dass die Pegel der meisten Gewässer in den nächsten Stunden langsam sinken. Grund dafür ist der Wetterumschwung. Seit Sonntag führt die Kaltluft in Hessen dazu, dass weniger Regen fällt.

Aktuell überschreiten an allen hessischen Flüssen aber noch immer 16 Pegel eine sogenannte Meldestufe – 13 davon die Stufe 1 und drei die Stufe 2 (Stand: 17. Januar, 14 Uhr 30).
Auch das Lahngebiet ist noch immer von Hochwasser betroffen. In Marburg steht der Lahnpegel bei 404 cm – damit überschreitet der Fluss die Meldestufe 1 knapp. Ihren höchsten Wasserstand erreichte die Lahn am Montag: Kurz nach Mitternacht erreichte der Pegel für mehrere Stunden einen Stand von 479 cm. Da die Niederschläge nachlassen, könnte sich der Lahnpegel in Marburg in den nächsten Stunden wieder normalisieren, so die Voraussage des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Was bedeuten die Meldestufen?

Hochwassersituationen werden in Deutschland je nach Situation in drei Meldestufen unterteilt. Bei Meldestufe 1 reicht der Wasserstand bis zur oberen Böschungskannte – das Gewässer ist also ‘randvoll` oder es kommt nur stellenweise zu Ausuferungen. Meldestufe 2 entspricht einem größeren Hochwasser. In Ufernähe kommt es flächenhaft zu Überflutungen. Dabei können auch Keller mit Wasser vollaufen und Straßen unpassierbar werden.
Meldestufe 3 ist erreicht, wenn bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet sind. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie spricht hierbei von einem “außergewöhnlichen Hochwasser”. In Marburg ist diese Stufe erreicht, wenn der Lahnpegel 480 cm beträgt.

LB/pe

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg | Marbuch Verlag GmbH