Hervorragender Notendurchschnitt: Die hessische Abiturientinnen und Abiturienten schneiden in diesem Jahr besser ab als vorherige Jahrgänge.
Wer in diesem Jahr sein Abitur gemacht hat, musste mit erschwerten Bedingungen kämpfen. Denn der Abiturjahrgang 2022 hat beinahe die gesamte Oberstufe unter Corona-Bedinungen durchlaufen – nicht die besten Voraussetzungen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Dennoch: Die diesjährigen Abgänger konnten einen Notendurchschnitt von 2,23 erzielen. Damit schneidet der Abitur-Jahrgang 2022 besser ab, als alle Jahrgänge seit 2007.
Zum Vergleich: In den vergangenen beiden Jahren lag der Notendurchschnitt bei 2,25 beziehungsweise 2,33. Im Jahr 2019 – also vor der Corona-Pandemie – betrug der Schnitt 2,37.
Insgesamt haben in diesem Jahr 19.471 Schülerinnen und Schüler ihre Abiturprüfungen geschrieben. Bestanden haben davon 18.795 – also 96,5 Prozent. 841 Prüflinge erreichten sogar einen Schnitt von 1,0. Auch bei dieser Zahl liegt der diesjährige Abitur-Jahrgang vor den bisherigen Jahrgängen. 2021 erzielten 799 Schülerinnen und Schüler die Bestnote, im Jahr 2019 waren es 549.
Damit setzt sich beim hessischen Abitur ein langjähriger Trend fort: Seit 2007 das Landesabitur eingeführt wurde, steigt der Notendurschnitt stetig ab. Die Zahl der Absolventen, die das Abitur mit der Bestnote 1,0 bestehen, hat sich in diesem Zeitraum gar vervierfacht.
Der Deutsche Philologenverband sieht in dieser Entwicklung nicht nur Gutes. Bessere Noten im Abitur spiegelten noch keinen Anstieg des allgemeines Bildungsniveaus wider. Die Gewerkschaft von Lehrkräften bemängelt, dass es bei vielen Studienanfänger Defizite gebe – etwa bei naturwissenschaftlichen Kenntnissen.
LB