Platz und Steg am Südbahnhof umbenannt
Die verstorbene Politikerin Hildegard Hamm-Brücher erhält einen Platz in Marburg: Platz und Steg am Marburger Südbahnhof, die bisher nach Karl Theodor Bleek benannt waren, tragen nun ihren Namen.
„Bis ins hohe Alter engagierte Hildegard Hamm-Brücher sich für liberale Werte, Bürgerrechte, Frauenrechte, Zivilcourage und demokratische Kultur. Sie kämpfte gegen Antisemitismus. Deswegen möchten wir mit dieser Umbenennung eine überaus engagierte, kluge und starke Frau ehren“, sagte Oberbürgermeister Thomas Spies.
Die 2016 verstorbene Politikerin genieße über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen für ihr Wirken – so wählte auch die Marburger Stadtverordnetenversammlung einvernehmlich Hamm-Brücher als neue Namensgeberin für die beiden Örtlichkeiten am Südbahnhof aus.
Hildegard Hamm-Brücher trat 1948 der FDP bei und machte sich als Bildungspolitikerin einen Namen im Landtag und im Bundestag. Sie war Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. „Es ist gut, dass eine so tolle, engagierte Frau diese Ehrung und damit auch eine Sichtbarkeit bekommt“, betont Stadtverordnetenvorsteherin Elke Neuwohner. „Umso mehr, weil Frauen in den Parlamenten aktuell wieder messbar weniger werden.“
Bisheriger Namensgeber für den Platz und den Steg war Karl-Theodor Bleek. Die Ehrung von Karl-Theodor Bleek wird auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aufgrund seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus zurückgenommen, die durch Untersuchungen der Philipps-Universität offen gelegt wurden.
pe