Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie versorgt nur noch akute Notfälle

In der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marburger Ortenberg gab es einen Corona-Ausbruch. Das bestätigte der Landkreis Marburg-Biedenkopf auf Anfrage. Nach den bisherigen Untersuchungen haben sich zehn Patienten und sieben Mitarbeiter angesteckt. Es stehen aber noch weitere Tests aus. Die infizierten Patienten wurden auf einer eigens für solche Fälle vorgesehenen Station am Ortenberg isoliert. Zugleich wurde ein Aufnahme- und Verlegungsstopp verhängt. Aktuell werden nach Auskunft des Kreises nur noch akute Notfälle versorgt. Inwieweit bereits vor dem Corona-Ausbruch aufgenommene Patienten entlassen werden, entscheiden die behandelnden Ärzte.

Die neuen Fälle in der Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sind nach Einschätzung von Kreissprecher Stephan Schienbein aber nicht der Grund dafür, dass sich die Inzidenz in Marburg-Biedenkopf weiter verschlechtert hat. Lag sie Mitte Februar noch bei 42, zählt das Gesundheitsamt inzwischen mehr als 100 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner (Stand 2. März). Damit zählt die Region wieder zu den hessischen Schlusslichtern.

Der Landkreis erklärt sich die Entwicklung mit den starken Schwankungen, die derzeit im ganzen Land beobachtet werden. Nach wie vor könne das Gesundheitsamt in etwa jedem zweiten Fall die Infektionsquelle nachvollziehen. Dabei zeige sich, dass sich drei Viertel der Betroffenen im privaten und familiären Umfeld anstecken. Aktuell wurde bei rund 100 Menschen die britische Mutation des Virus nachgewiesen. Da die Gen-Sequenzierung deutlich länger dauert, sind darunter sowohl aktive als auch bereits genesene Patienten.

Gesa Coordes

Bild mit freundlicher Genehmigung von Gesa Coordes