Dass sie gefälschte Impfnachweise verwendete, hatte für eine Familie aus Marburg-Biedenkopf harte Konsequenzen.

Als die Polizei deren Wohnung durchsuchte, musste die Familie aus dem Landkreis nicht nur Laptops und Handys abgeben – eines der Kinder verlor kurz darauf auch die Ausbildungsstelle. Der Grund: Die Impfpässe von Eltern und Kindern waren nicht echt.

Den Tipp bekam die Polizei Mitte November von einem Nachbarn: Er hege den Verdacht, die Familie sei mit gefälschten Ausweisen unterwegs. Das Amtsgericht Marburg erließ kurz darauf einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung der Familie. Als die Beamten anrückten, stellten sie fünf Smartphones und zwei Laptops sicher, die nun der Beweissicherung dienen. Auf einigen Geräten konnten die Polizisten bereits gefälschte Dokumente finden.
Weil eines der Kinder an der Ausbildungsstelle auch Kundenkontakt hatte, kontaktierte die Polizei den Arbeitgeber – woraufhin der besagte Handwerksbetrieb das Ausbildungsverhältnis sofort beendete.

In einer Pressemitteilung teilt die Polizei mit, dass sie aktuell zu Fälschungsmerkmalen aufkläre; in Zukunft könnten beispielweise die Apotheke immer häufiger überprüfen, ob Impfpässe authentisch sind. Wer einen gefälschten Impfpass verwende, müsse laut Strafgesetzbuch mit einer Geldstrafe oder sogar mit einer Freiheitsstrafe rechnen.

pe/LB

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