Der Nabu ruft vom 10. bis zum 12. Januar wieder zur Vogelzählung auf. Vogelfans sollten sich zur „Stunde der Wintervögel“ warm anziehen – denn zum Wochenende sind frostige Temperaturen und Schnee angesagt.
Laut der Naturschutzorganisation sorgt das kalte Wetter aber für gute Bedingungen bei der Vogelbeobachtung. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen, erläutert Bernd Petri vom Nabu Hessen. „Solange Eis und Schnee weitgehend ausbleiben, finden viele Vogelarten ausreichend Nahrung und sind nicht gezwungen, Futterhäuschen in Gärten aufzusuchen. Kommt es dann aber zu einem Wintereinbruch mit ordentlich Frost und Schnee, dann sind die Vögel äußerst dankbar für leicht zugängliche Futterquellen in unseren Gärten,“ so der Vogelexperte. Das kalte Wetter könne unter Umständen sogar dafür sorgen, dass Zugvögel wie Gimpel, Zeisig oder Bergfink aus Nordeuropa nach Hessen einfliegen.
Wer an der „Stunde der Wintervögel“ teilnehmen möchte, beobachtet einen Stunde lang Vögel an einem beliebigen Ort – etwa im Garten, am Futterhäuschen oder im Park. Dabei sollte von jeder Art die höchste Anzahl von Tieren notiert werden, die im Laufe der Stunde am Beobachtungsort auftreten. Die Ergebnisse können dem Nabu bis zum 20. Januar unter www.stundederwintervoegel.de oder über die App „NABU Vogelwelt“ übermittelt werden. Eine spezielle Ausbildung ist nicht nötig – der Nabu bietet auf seiner Website allerdings einen Vogeltrainer an, der die Bestimmung von typischen Wintervögeln erleichtert.
Ziel der Aktion ist es, das Verhalten und den Bestand der heimischen Vogelwelt im Winter zu dokumentieren. „Die dabei gesammelten Daten sind für den Vogelschutz äußerst wertvoll, weil sie Aufschluss über den Zustand der heimischen Vogelwelt in unseren Siedlungen geben. Je mehr Menschen mitmachen, desto genauer wird unser Bild“, erläutert Bernd Petri.
Der Vogelexperte empfiehlt das Zufüttern mit qualitativ hochwertigem Körnerfutter und bittet darum, am Futterhaus auf Hygiene zu achten. Noch wichtiger sei aber, dass der Garten vogelfreundlich gestaltet wird: mit Wildobststräuchern, wie Holunder und Kornelkirsche, Laub- und Reisighaufen sowie heimischen Stauden, deren Samenstände über den Winter stehen bleiben. „In einem naturnah gestalteten Garten bietet man den Vögeln (und zahlreichen anderen Gartenbewohnern) Unabhängigkeit und ein reiches Angebot an Futter und Rückzugsorten über das ganze Jahr hinweg. Belohnt werden die Gartenbesitzenden dann mit einer lebhaften und vielfältigen Nachbarschaft, die Farbe ins winterliche Grau bringt“, so Petri.
LB/pe