… Freund Markus gestern Abend bei extrastarker Kola und Alsfelder Bier, als wir unsere Beine auf den noch warmen, sandigen Planken ausstreckten, Brisen die Wasser in Schüben kräuselten, der Himmelsbogen über Resten von gelb und violett sich tintig einschwärzte und die Enten, wie von einer sanften, gleichwohl gebieterischen inneren Unwucht erfasst, mal hierhin, mal dorthin paddelten.

Als gen Westen Farblichte im Samt der herabfallenden Nacht tanzten und die Lahn unter den noch warmen, sandigen Planken vor sich hin gluckste und schmatzte, im Astwerk der Bäume zur Linken das Silber des Sichelmondes zitterte und zur Rechten die Ruine der alten Brücke groteske Schattenspiele warf hinab in die dunklen Fluten:

“Sie sind wieder da …” – “Wer denn?” “Die Eichenprozessionsspinner.” “Das ist schlimm.” “Ja.” “Die Eichen leiden sowieso schon. Bei uns im Garten steht eine große Birke.” “”Es trifft immer die Eichen. Und Allergiker. Aber es ist ein schönes Wort.” “Das kannst Du laut sagen … Eichenprozessionsspinner.” – “Eichen­pro­zessions­spinner!”

Und wir lauschten und tranken aus.

Michael Arlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von Michael Arlt