Gibt es in Michelbach ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken? Eine erste Untersuchung des Gesundheitsamts liefert keine Ergebnisse.

Möglicherweise haben Einwohner im Marburger Stadtteil ein größeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Das Gesundheitsamt spricht von einer “fraglichen Häufung” und leitete eine erste Untersuchung in die Wege. Die konnte jedoch keine Hinweise auf mögliche gesundheitsschädliche oder krebsauslösende Ursachen liefern. Den Hinweis bekam das Gesundheitsamt von einem ein Arzt: Zwischen 2010 und 2021 sollen in Michelbach acht Personen mit einer speziellen Krebsform erkrankt sein, die Blut- und Immunzellen betrifft. Nun stehen weitere Nachforschungen an.

Umweltbezogene Ursachen stehen mittlerweile nicht mehr im Fokus der Untersuchung. Diese Erkenntnis lieferte die erste Untersuchung. “Uns war es wichtig, schnell die Überprüfung möglicher Quellen, wie etwa Trinkwasser oder Erdboden, zu veranlassen. Dabei ergaben sich bisher aber weder Hinweise auf krebsauslösende Substanzen oder Radioaktivität im Trinkwasser noch auf verdächtige Sachverhalte aus den Daten des Altlasten-Registers. Auch Nachforschungen bei der Unteren Bodenschutzbehörde ergaben keine Hinweise“, erläutert Gesundheitsamtleiterin Birgit Wollenberg.
Zumindest statistisch erhöht ist das Auftreten dieser Art von Krebserkrankungen aber – im Vergleich zum Land Hessen und dem Landkreis Maburg-Biedenkopf. Zu diesem Ergebnis kam das Hessische Krebsregister, das landesweit Neuerkrankungen und Sterbefälle erfasst auswertet.

Aktuell befragt das Gesundheitsamt die Betroffenen dazu, “ob es in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld krebsauslösende Faktoren geben könnte,” so Wollenberg. Das soll klarstellen, ob die Krebserkrankungen bei allen die gleichen Ursachen haben könnte.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg