Am Wochenende findet die “Batnight” statt. Auch in Marburg gibt es dann die Gelegenheit, die “Kobolde der Nacht” näher kennenzulernen.

Vampire, Halloween und Horrorfilme: Bei Fledermäusen denken viele Menschen an Unheimliches. Dabei sind die Fledertiere alles andere als gruselig. Zur 27. Internationalen Batnight am 26. und 27. August kann man die Tiere bundesweit bei vielen regionalen NABU-Veranstaltungen erleben und ihre Flugkünste in der Dämmerung beobachten. NABU-Gruppen informieren über die Lebensweise der faszinierenden Tiere, machen auf Nachtwanderungen ihre hochfrequenten Rufe mit sogenannten Bat-Detektoren hörbar, bieten Bastelaktionen für die ganze Familie an und zeigen, wie jeder die fliegenden Säugetiere aktiv schützen kann.

Die europaweite Batnight soll hartnäckige Vorurteile gegenüber den „Kobolden der Nacht“ abbauen und auf deren schwierige Situation aufmerksam machen. „Unsere heimischen Fledermäuse beißen nicht und saugen kein Blut – sie fressen ausschließlich Insekten“, erklärt NABU-Fledermausexpertin Petra Gatz. „Probleme bereitet ihnen das Insektensterben, das sich negativ auf die Bestände auswirken könnte. Sie leiden außerdem stark unter Wohnungsnot.“ Durch die Sanierung alter Gebäude und das Abholzen von alten Bäumen fänden Fledermäuse immer weniger Unterschlupf, so Gatz. Von den 25 in Deutschland heimischen Arten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet.
In Marburg findet eine von der Stadt organisierte Fledermaus-Exkursion am Samstag (26.8.) um 20 Uhr statt. Treffpunkt ist die Fledermaus-Informationstafel am Hirsefeldsteg auf der Seite der Jugendherberge. Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung.

kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Dietmar Nill