Unansehnlich, giftig und schwer zu entfernen – achtlos weggeworfene Zigarettenstummel stellen häufig ein Problem in Städten dar. In der Oberstadt sollen jetzt zwei Akkusauger Abhilfe schaffen.
Weggeworfene Zigarettenkippen verschandeln nicht nur das Stadtbild. Die in den Zigarettenfiltern gesammelten Giftstoffe und Mikroplastikfasern sind auch eine Gefahr für die Umwelt. In Zigaretten sind laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland über 7000 Schadstoffe enthalten, eine einzelne Zigarettenkippe kann danach 40 Liter Wasser verseuchen. Denn die im Tabak und Filter enthaltenen Giftstoffe sind wasserlöslich. „Das bedeutet, dass sie unter anderem durch Regen in unsere Böden, Gewässer und ins Grundwasser gelangen. Damit sollte uns allen klar sein, dass Zigarettenkippen im Rinnstein und auf der Wiese nicht gut aufgehoben sind und der Gang zum nächsten Abfalleimer unerlässlich ist“, sagt Stadträtin Kirsten Dinnebier, die auch Vorsitzende der Betriebskommission des Dienstleistungsbetriebs der Stadt Marburg (DBM) ist.
Im Kampf gegen die toxischen Zigarettenstummel setzt die Stadt Marburg neben Aufklärung jetzt auf einen handlichen Akkusauger namens „City-Bee“, für dessen Entwicklung die Bad Sodener Sauber.Io GmbH kürzlich im Marburger Lokschuppen mit dem Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ ausgezeichnet wurde.
Die Stadt Marburg hat zwei der innovativen Geräte angeschafft. Eines davon werden die Mitarbeitenden des DBM bei der routinemäßigen Reinigung in der Oberstadt verwenden. Denn Kehrmaschinen, die die Reinigung erleichtern, dürfen in der Oberstadt aufgrund des empfindlichen Kopfsteinpflasters nicht zum Einsatz kommen.
Eine Lärmbelästigung haben Anwohnerinnen und Anwohner in der Oberstadt laut Stadtwerke-Geschäftsführer und DBM-Betriebsleiter Holger Armbrüster durch die handlichen Sauger nicht zu befürchten. „Laut Hersteller ist das akkubetriebene Gerät sehr leise“, so Armbrüster. Dabei verwenden die Mitarbeitenden zur Reinigung der Oberstadt nach wie vor große Kehrbesen. Die „City-Bee“ soll vor allem da Unterstützung bieten, wo die Besen nicht oder nur schwer hinkommen – zum Beispiel bei engen Zwischenräumen oder Häuser- und Treppenkanten. Zudem hilft das Gerät, unter Bänken, Tischen und Stühlen zu reinigen, ohne diese bewegen zu müssen.
Das zweite Gerät steht zur Ausleihe für Gewerbetreibende, Bürgerinnen und Bürger im Oberstadtbüro bereit.
Kontakt und Ausleihe
Wer einen „City-Bee“ ausleihen möchten, wendet sich an die Quartiersmanagerin Nadine Kümmel, 06421/201-2010, oberstadt@marburg-stadt.de, oder an Teja Celik vom Oberstadtbüro, 06421/201-1993, oberstadt@marburg-stadt.de. Das Oberstadtbüro findet sich in der Barfüßerstraße 50
pe/red