Am Montag (27. Januar) ist es genau 80 Jahre her, dass das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde. Um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, findet in Marburg eine öffentliche Gedenkstunde statt.

Beginn ist um 19 Uhr an der mittelalterlichen Synagoge am Willy-Sage-Platz in der Oberstadt. Sebastian Sack aus dem Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ebenso gibt es kurze Grußworte von Landrat Jens Womelsdorf und Oberbürgermeister Thomas Spies.
Im Zentrum der Veranstaltung stehen ein Gebet, gemeinsames Schweigen bei Kerzenlicht und ein stilles Auseinandergehen, um in den aktuellen Zeiten einen Moment innezuhalten und gemeinsam zu gedenken.
Zur Gedenkstunde laden ein die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Marburg, der Arbeitskreis Landsynagoge Roth, die Geschichtswerkstatt Marburg, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg.

Stadtrundgänge

Bereits vor der Gedenkstunde gibt es am 27. Januar zwei Stadtrundgänge um 15 Uhr 30 und 18 Uhr zum Holocaustgedenktag, die vom Verein Arbeit und Bildung organisiert werden.
Die Rundgänge thematisieren die Geschichte des Faschismus und der Deportationen und stellen Verbindungen zu aktuellen politischen Diskussionen her. Erinnert werden soll an ausgewählten Stationen an die Jüdinnen und Juden, die während der NS-Zeit aus Marburg ausgegrenzt, entrechtet und schließlich deportiert wurden. Außerdem sollen Aspekte des jüdischen Lebens in Marburg beleuchtet werden. Der Weg führt entlang der Stolpersteine, die an die Schicksale der Betroffenen erinnern und die Lebensgeschichten der Deportierten sichtbar machen.
„Erinnern heißt für uns handeln“, betonen Dirk Netter und Katharina Tomas aus der Abteilung Politische Bildung bei Arbeit und Bildung, die zu diesem besonderen Stadtrundgang einladen. „Auf unserem Weg wollen wir die Stolpersteine gemeinsam reinigen und den Opfern des Nationalsozialismus gedenken. Blumen und andere Gedenkgegenstände können gerne mitgebracht und vor Ort platziert werden“, so Katharina Tomas.
Der erste Rundgang um 15 Uhr 30 Uhr dauert rund 90 Minuten und endet am Marburger Hauptbahnhof, dem Ort der Deportationen. Der zweite Rundgang dauert 60 Minuten und endet am Willy-Sage-Platz, kurz bevor dort die Gedenkstunde beginnt.
Startpunkte der Rundgänge ist jeweils der Marktplatz. Arbeit und Bildung bitte um Anmeldung für die Rundgänge bis zum 26. Januar an tomas@arbeit-und-bildung.de.

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg