Die Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar wurde am 20. Juli mit dem Marburger Preis ausgezeichnet.

Serpil Temiz-Unvar erhielt dieses Jahr das „Marburger Leuchtfeuer für soziale Bürgerrechte“. Oberbürgermeister Thomas Spies und Jury-Sprecher Egon Vaupel überreichten der Hanauerin die Auszeichnung am 20. Juli im Historischen Saal des Marburger Rathauses. Die Laudatio hielt die Berliner Kabarettistin Idil Baydar. Das „Marburger Leuchtfeuer“ wird von der Stadt Marburg und der Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union verliehen. Es soll soziales Engagement ehren, das sich in besonderer Weise für die Rechte benachteiligter Menschen einsetzt.

Serpil Temiz-Unvar gründete die Bildungsstiftung „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“, die nach ihrem Sohn benannt ist. Ferhat Unvar wurde bei dem rassistisch motivierten Attentat von Hanau am 19. Februar 2020 ermordet. Mit Hilfe der Stiftung möchte seine Mutter Hass und Rassismus konstruktiv mit Aufklärung und Menschlichkeit begegnen und von Rassismus betroffene junge Menschen dabei unterstützen, eigene Bedürfnisse zu formulieren und Chancengleichheit einzufordern.

„Dass sich Serpil Unvar nicht in Hass und Groll zurückgezogen hat, sondern mit der Bildungsinitiative den Wunsch ihres Sohnes konstruktiv zugunsten der Gesellschaft umsetzt, das zeugt von menschlicher Größe und Mut“, erklärte Jury-Sprecher Egon Vaupel.

jr/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Rosa-Luxemburg-Stiftung, CC 3.0