Im Fall der verpassten Fördergelder für die Sophie-von-Brabant-Schule hat Stadtrat Michael Kopatz korrekt gehandelt.

Stadtrat Michael Kopatz hat eine politische Verantwortung, aber keine persönliche Schuld: Das ist das Ergebnis der Untersuchung des Akteneinsichtsausschusses zu den verloren gegangenen Fördermitteln bei der der Sanierung der Marburger Sophie-von-Brabant-Schule, berichtet Ausschussvorsitzende Alexandra Klusmann. Offiziell verabschiedet wird der Abschlussbericht aber erst im September.

Der Hintergrund: In der von Kopatz verantworteten Bauverwaltung hatte es gleich zu Beginn seiner Amtszeit eine Panne gegeben, durch die der Stadt bei der Sanierung der Sophie-von-Brabant-Schule Fördermittel des Bundes und des Landes entgangen sind. Dabei handelte es sich um Fördergelder in Höhe von 1,56 Millionen Euro, die versehentlich nicht beantragt wurden. Den tatsächlichen Verlust für Marburg bezifferte Kopatz aber auf rund 150.000 Euro, weil zumindest zum Teil neue Fördermittel beantragt werden konnten.

Nach der Durchsicht der Akten handelte es sich dabei laut Klusmann um eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ in einer überlasteten Verwaltung, bei die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden irgendwann abgerissen sei. Dennoch habe Kopatz persönlich korrekt gehandelt, berichtet die Ausschussvorsitzende: „Er hat der Verwaltung vertraut und kann nicht alles kontrollieren.“ Alle Beteiligten begrüßten, dass der Stadtrat seitdem einen Mechanismus eingeführt hat, der sicherstellt, dass sich der Vorgang nicht wiederholen kann.

Rücktrittsforderungen stellte auch die CDU nicht mehr. Im Gegensatz zu SPD, Grünen und Linken berichtet sie jedoch von „erheblichem Organisationsversagen seitens des Dezernenten“.

gec

Bild mit freundlicher Genehmigung von Christopher Rommel