Die Marburger Chemikerin Stefanie Dehnen erhält für ihre Forschung EU-Fördergelder. Für die Chemikum-Direktorin ist es der zweite Geldsegen innerhalb von wenigen Monaten.
Die Chemikerin Stefanie Dehnen von der Philipps-Universität Marburg erhält für ihr Forschungsprojekt “BiCMat” 2,5 Millionen Euro. Im Fokus des Projekts steht die Herstellung neuartiger und leistungsfähiger Materialien auf der Nanoebene. Bereitgestellt wird die Fördersumme vom Europäischen Forschungsrat, der EU-weit Grundlagenforschung finanziert.
Schon im vergangenen Dezember hatte Dehnen für ihre Forschung den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhalten. Der “deutsche Nobelpreis” ist ebenfalls mit 2,5 Millionen Euro ausgestattet und damit der höchstdotierte Wissenschaftspreis aus Deutschland.
Dehnen forscht gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe zu sogenannten Clusterverbindungen. Diese bestehen sowohl aus Metallen als auch aus Halbmetallen und enthalten häufig nur wenige Atome. In Zukunft könnten sie sich als günstig für die Industrie erweisen: „Clusterverbindungen bieten großes Potenzial für die Herstellung neuartiger, ‘intelligenter’ Materialien und für die Lösung gesellschaftlicher Probleme, wie zum Beispiel eine effiziente Energieübertragung bzw. -speicherung“, so Dehnen.
Die Herstellung von solchen Clusterverbindungen stellt bisher noch eine Herausforderung dar. Dehnen und ihr Team konnten für die Synthese der Clusterverbindungen jedoch eine Strategie entwickeln. Zu ihrer Methode berichtet Dehnen: „Sie bietet großes Potenzial, um entsprechende Cluster gezielt zu erzeugen, sie zu identifizieren und funktionale Nanostrukturen aus ihnen präparieren zu können.“
Zusätzlich zu ihrer Forschung leitet die 51-Jährige Dehnen auch das Marburger Mitmach-Labor Chemikum. An der Uni Marburg lehrt sie seit 2006 anorganische Chemie. Außerdem ist sie Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften.
LB/pe