Im Botanischen Garten auf den Lahnbergen modernisiert die Uni Marburg aktuell ihre Gewächshäuser. Vier der Anlagen sind bereits abgerissen.

Bei den Häusern handelt es sich um die Orchideen-Sammlunshäuser, die in einem ersten Bauabschnitt ab November 2023 abgebaut wurden. Dazu mussten zunächst die Glasteile in Handarbeit mit Schweißbrennern demontiert werden, bevor ein Kran sie abtransportieren konnte. Nun finden an derselben Stelle die Fundamentarbeiten für vier neue Sammlungshäuser statt, die den aktuellen Energiestandards entsprechen werden. Zudem verlegt die Uni Marburg dort Abwasserleitungen.
Bis Orchideen und Pflanzenzöglinge wieder ihr Stammquartier beziehen können, wird es noch einige Monate dauern. Sie finden derzeit in anderen Gewächshäusern des Botanischen Gartens und des benachbarten Fachbereichs Biologie Unterschlupf.
Die Uni Marburg plant nach eigenen Angaben, die Arbeiten an den vier Sammlungshäusern noch bis zum Ende diesen Jahres zu beenden. Danach sollen die restlichen sechs Anzuchtgewächshäuser – die unter anderem Sammlungen für das Kanarenhaus und das Australienhaus beinhalten – ebenfalls abgebaut werden.

Der nun begonnenen Modernisierung der Gewächshäuser ging eine mehrjährige Planungsphase voran. Mit dem Vorhaben will die Philipps-Universität im Botanischen Garten zehn kleine Anzucht- und Sammlungsgewächshäuser erneuern und drei der historischen Bauten erhalten, in denen auch Pflanzen für die Forschung und Lehre herangezogen werden.

Die Modernisierung der Anzucht- und Sammlungsgewächshäuser kostet voraussichtlich rund 4,1 Millionen Euro. Die Hälfte finanziert das Land Hessen durch einen Zuschuss aus dem COME-Programm zur Verbesserung der Energiebilanz. Die Finanzierung dieser Maßnahmen wird zusätzlich durch die aktuelle Spendenkampagne: “Ich blüh für dich. Spende für mich.“ unterstützt.

Für die Sanierung der acht großen Schaugewächshäuser – dem Publikumsmagneten des Botanischen Gartens – wird aktuell ein Sanierungsplan für die kommenden Jahre erarbeitet. Die Schaugewächshäuser, die eine Vielzahl exotischer Pflanzen nahezu aller Erdteile beheimaten, müssen ebenfalls energetisch saniert werden. Hierfür müssen mehr als 5.000 Quadratmeter Glas und Sprossen erneuert, Sockel und Träger gefestigt, Dächer und Giebel sowie die Heizungsanlage und die Elektrik modernisiert werden.

Langfristig soll so das gesamte Gewächshausensemble als Schaufenster der Artenvielfalt erhalten, energetisch dem Stand der Technik angepasst und somit zukunftsfähig gestaltet werden.

pe/LB

Bild mit freundlicher Genehmigung von Alexander Ruppel