Physische Distanz, digitale Nähe: Damit will die Philipps-Universität im Som­mer­semester Forschung und Lehre trotz der Coronavirus-Pandemie weiter er­mög­lichen und Studierende und Beschäftigte so gut es geht vor einer An­steck­ung durch das SARS-CoV-2-Virus schützen.

Web-Konferenzen, Streaming sowie Lern- und Lehrplattformen wie ILIAS werden deshalb im Sommersemester eine besondere Rolle spielen. Die Uni baut die Kapazitäten für die technische Infrastruktur aus und bietet Beratung für den Einsatz dieser Technologien in der Lehre und in Prüfungen an. Viele Be­schäf­tigte aus allen Bereichen der Universität arbeiten mit außergewöhnlichem Engagement und innovativen Ideen täglich an der Verbesserung der Beding­ungen für das Sommersemester. Je nach der weiteren Entwicklung der Pan­de­mie könnten voraussichtlich in einem flexibel verlängerten Sommersemester notwendige Präsenzphasen stattfinden, informiert die Universität.

Vorlesungsbetrieb ab 20. April

Der Vorlesungsbetrieb wird am 20. April umfassend – zunächst mit “Lehren und Lernen auf Distanz” beginnen. “Wir bereiten uns derzeit darauf vor, dass der Lehrbetrieb im Sommersemester – wenn nötig – weitgehend in digitaler Form stattfinden kann”, sagt Prof. Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Marburger Uni. Viele Lehrende und Forschende nutzen bereits digitale Tools – andere starten unter­stützt durch verschiedene Angebote mit der Entwicklung ihres digitalen Werkzeugkoffers.

Online-Orientierungseinheiten für Erstsemester

Hilfe für die neuen Erstsemester gibt es in diesem Jahr vor allem online. Die Webseiten zum Studieneinstieg dienen als Wegweiser zu den virtuellen Orientierungs-Angeboten der einzelnen Studiengänge.

Ideenraum für das digitale Studium

Neu ist der “Ideenraum zum digital gestützten Lehren und Lernen”. Er unter­stützt Lehrende dabei, die zentrale Lernplattform ILIAS noch besser für ihre Zwecke zu nutzen und um weitere Werkzeuge zu ergänzen. Dazu gehören zum Beispiel Hilfe beim Aufzeichnen und Bereitstellen von Vorträgen, Tipps für die Gestaltung von Lektüreaufgaben und Demokurse für digitale Seminare und Prüfungs-Organisation. “Die Plattform ILIAS ist seit vielen Jahren in den Lehr­alltag integriert und bietet Studierenden der Philipps-Universität lehr­ver­an­staltungsbegleitende Materialien, E-Learning- und Blended-Learning-Angebote sowie Möglichkeiten zur Kooperation mit Kommilitoninnen und Kommilitonen”, erklärt Korn. Lehrende können über ILIAS mit ihren Studierenden kommu­ni­zieren, Sprechstunden verwalten oder über Wikis, Tests, Umfragen oder virtuelle Klassenräume ihre Präsenzlehre anreichern.

Livestreams

Für virtuelle Treffen wie Seminare, Besprechungen oder Lerngruppen bietet die Uni Video- und Web-Konferenzdienste wie DFNconf, WebEx und BigBlueButton an. “Um alle Lehr- und Prüfungsszenarien optimal unterstützen zu können, bauen wir gerade bestehende Dienste aus und neue auf”, sagt Korn. Darüber hinaus berät die “Zukunftswerkstatt für digital gestützte Hochschullehre” Lehrende individuell.

Service der Unibibliothek

Die Unibibliothek bietet neue Dienste an, damit Lehrende auch bei ge­schlos­senen Bibliotheken so gut wie möglich im Sommersemester 2020 arbeiten können. Wer gedruckte Literatur für die Vorbereitung einer Lehrveranstaltung benötigt, kann einen neuen Not-Lieferservice der UB in Anspruch nehmen. Hochschulangehörige können den Scanservice MAUSintern nutzen – einen Dokumentlieferdienst für Zeitschriften- und Buch-Artikel. Viele Verlage bieten außerdem Hilfe in Form kostenloser Freischaltungen, zum Beispiel von E-Books oder E-Zeitschriften. Die Universitätsbibliothek bietet eine Übersicht zu allen Angeboten der Verlage, die laufend aktualisiert wird. Ab Mitte der Woche vor Ostern wird die UB wieder schrittweise in den Ausleihbetrieb starten. Alle Angebote der UB stehen ausschließlich Mitgliedern und Angehörigen der Universität zur Verfügung; ihren Service für die Öffentlichkeit darf die UB derzeit nicht anbieten. Die Philipps-Universität arbeitet wegen der zu­neh­men­den Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 aktuell im Basisbetrieb. Viele Einrichtungen wie die Bibliotheken und PC-Pools sind geschlossen. Öffentliche Veranstaltungen wie Tagungen oder das Studium Generale sowie die Präsenz­lehre sind bis auf Weiteres abgesagt.

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg