Obwohl aktuell weniger Einnahmen aus der Gewerbesteuer in die Stadtkasse fließen, plant die Stadtverwaltung Investitionen in Höhe von rund 69 Millionen Euro. Möglich wird das durch Rücklagen aus den vergangenen Jahren.
Oberbürgermeister und Stadtkämmerer Thomas Spies hat im Stadtparlament seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr eingebracht. Trotz Minus gelänge der Haushaltsausgleich ohne Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger, vermeldet die Stadt. Außerdem werde mit 68,6 Millionen Euro weiter kräftig investiert. Das durch Umlagen auf die extrem hohen Gewerbesteuereinnahmen 2021 bis 2023 jetzt entstehende Defizit will die Stadt aus der dafür bereitstehenden Rücklage bezahlt.
Marburg nimmt voraussichtlich rund 280,6 Millionen Euro ein – demgegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 361,2 Millionen Euro. „Marburg ist dennoch eine wohlhabende Stadt. Und auch wenn wir vor einigen Herausforderungen stehen, bin ich zuversichtlich, dass wir gut auch durch etwas rauere Zeiten kommen“, sagte Spies bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs des Magistrats in der Stadtverordnetenversammlung. „Wir können uns vieles zum Wohl der Bürger*innen, für eine erfolgreiche Stadtgestaltung, angenehme Lebensbedingungen, gute Bildung und einen fairen sozialen Ausgleich leisten, von dem andere Kommunen träumen.“
Das sei besonders wichtig. Denn: Spies sieht in dem Haushalt der Stadt nicht nur Einnahmen und Ausgaben, sondern einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.
Ausgegeben wird das Geld laut Stadt etwa für eine starke Wirtschaftsförderung, für eine gut ausgestattete Stadtpolizei und die Sicherheit in Marburg oder für Gleichstellung und Gewaltschutz. Mehr als 100 Millionen Euro fließen in das Sozialbudget. Investiert wird unter anderem in Marburgs Schulen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft soll eine Kapitalerhöhung bekommen, um den Bau von bezahlbarem Wohnraum zu fördern.
kro/pe