Rund 160 Personen versammelten sich am Abend des 10. Oktober zu einer Kundgebung mit abschließender Demonstration gegen Hamas-Terror und Antisemitismus.

Zur Kundgebung, die um 18 Uhr am Marktplatz begann, hatte das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. Marburg gemeinsam mit der Juso-Hochschulgruppe Marburg aufgerufen. Anlass war der Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung, der am 7. Oktober begonnen hatte.

Die Redner*innen des Jungen Forum riefen zur uneingeschränkten Solidarität mit Israel auf. Sie forderten deutliche Konsequenzen nicht nur gegenüber Palästina, sondern auch gegenüber Iran, dessen Führungsriege die Hamas in der Planung des aktuellen Angriffs unterstützt haben soll. Bei aller gerechtfertigten Kritik an der rechten Regierung Israels, die zur Vernichtung des Gazastreifens aufrufe, sei der Angriff der Hamas, der seinerseits zum Ziel die komplette Auslöschung des israelischen Volkes habe, in keinster Weise akzeptabel und aufs Schärfste zu verurteilen.

Zu unterscheiden, so eine Rednerin der Gruppe CAT, sei zwischen emanzipatorischen Befreiungskämpfen, wie beispielsweise die der Kurd*innen in Rojava, und einem Angriff, der aus dem Vernichtungswahn gegenüber einer Bevölkerungsgruppe entsprang.

Persönliche Redebeiträge kamen von der Gruppe Shalom-Marburg, die von Mitgliedern des Jungen Forums verlesen wurden – Grund hierfür war, dass sich die Mitglieder der jüdischen Gruppe zum aktuellen Zeitpunkt nicht sicher genug fühlten, ihre Beiträge persönlich vorzutragen. Nach einer Eskalation des Nahostkonfliktes, betonte die Gruppe CAT in ihrem Redebeitrag, häuften sich meist auch in anderen Teilen der Welt die antisemitischen Angriffe. So wurde in den letzten Tagen beispielsweise ein kosheres Restaurant in London vandalisiert, jüdische Gemeinden überall verschärften aktuell ihre Sicherheitsvorkehrungen, so die Gruppe.

Die Juso-Hochschulgruppe zeigte sich in ihrem Redebeitrag ebenfalls solidarisch mit der Bevölkerung Israels, jedoch auch mit den palästinensischen Zivilist*innen, die von der Hamas “als lebendes Schutzschild” missbraucht würden.

Stadtrat Roland Stürmer (Grüne) sprach als Stellvertretung für OB Spies. Als Zeichen der Solidarität mit Israel, so verkündete er, würde die israelische Flagge ab Mittwoch (11. Oktober) sowie am Erwin-Piscator-Haus wehen. Auch lud er zu einer von Stadt und Universität gemeinsam mit dem Runden Tisch der Religionen veranstalteten Mahnwache ein, die am 11. Oktober, um 17 Uhr, auf dem Markplatz stattfinden wird.

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Toni Thonius