Vergangenen Samstag jährten sich die Morde von Mechterstädt zum 102 Mal. Mitglieder des “Studentenkorps Marburg” erschossen dabei 15 Arbeiter aus Thüringen. Bei einer Gedenkstunde im thüringischen Thal vertrat Henning Köster die Stadt Marburg.

Der Friedhof im thüringischen Thal ist einer der zentralen Gedächtnisorte für die Morde von Mechterstädt – schließlich stammten die 15 Opfer des Massakers aus dem Dorf im Wartburgkreis. Die Stadt Marburg nimmt dort regelmäßig an einer Gedenkveranstaltung teil. In diesem Jahr vertrat Henning Köster aus dem Magistrat die Stadt. Dabei sprach sich Köster dafür aus, die Tat “juristisch und zeitgeschichtlich” aufzuarbeiten.

Die Morde von Mechterstädt – auch Massaker von Mechterstädt genannt – ereigneten sich am 25. März 1920. Wenige Tage zuvor hatten rechtsradikale Kräfte beim sogenannten Kapp-Putsch versucht, die Regierung der Weimarer Republik zu stürzen. In der Folge kam es zu Streiks und Unruhen.
Unter dem Vorwand, die Republik zu schützen, reisten 14 Studenten der Philipps-Universität nach Thüringen. Dort nahmen sie streikende Arbeiter zunächst gefangen und erschossen sie während eines Fußmarschs nach Gotha.

pe/LB

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