Der NABU Marburg sorgt sich um den Alten Botanischen Garten. Dort plant die Philipps-Universität einen neuen Eingang, der an ein neues Seminargebäude anschließen soll.

Der NABU Marburg hat die von der Philipps-Universität Pläne zur Umsetzung des Parkpflegewerks von 2018 teils begrüßt, teils scharf kritisiert. Demnach erkennt der NABU zwar Erfolge seiner Petition an den Hessischen Landtag durch den nun eingeräumten Verzicht auf versiegelte Wege und Beleuchtung, weist jedoch gleichzeitig auf eine nachhaltige Bedrohung des Alten Botanischen Gartens durch die Anlage eines neuen Südeingangs hin. Aus diesem Grunde, so der NABU in einer Pressemitteilung, werde der Verband seine Petition für den Erhalt des Alten Botanischen Gartens aufrecht erhalten.
Der NABU kommt in seiner Stellungnahme zu den Plänen der Uni zum Schluss, dass die behauptete Notwendigkeit eines weiteren barrierefreien Zugangs zum Garten ein vorgeschobenes Argument sei. Wenn es tatsächlich allein darum ginge, würde es ausreichen, im südlichen Bereich ein Tor einzubauen, das Personen mit einem entsprechenden Schlüssel individuell öffnen können. Dafür gebe es ein europaweit einheitliches Schließsystem für behindertengerechte Anlagen. Außerdem sei der Alte Botanische Garten durch mindestens drei Eingänge auch heute schon barrierefrei zugänglich.
Angesichts der absehbaren Nutzung der neuen Unigebäude auf dem ehemaligen Schlachthofgelände sei mit einem erheblich wachsenden Fuß- und trotz des bestehenden Verbotes Fahrradverkehr zu rechnen. Dies stehe dem Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz klar entgegen.
Aufgrund der jetzt veröffentlichten Pläne wächst im Freundeskreis Alter Botanischer Garten zudem die Sorge, dass die sogenannte Mahagonibrücke aus den 1930er Jahren zwischen Garten und Johannes-Müller-Straße abgerissen werden könnte, wenn sie sich als nicht mehr standfest erweisen sollte.

pe/kro

Bild mit freundlicher Genehmigung von Georg Kronenberg